Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Polizei nimmt in Hückeswagen illegale Arbeiter fest
KOBESHOFEN/WIEHAGEN (büba) Sie hatten sich als EU-Bürger ausgegeben, um hier in Hückeswagen zu arbeiten. Die entsprechenden Papier hatten sie auch bei sich – allerdings waren die Personalausweise gefälscht. Dieser Verdacht bestätigte sich am Dienstagmorgen, als Fahnder der Polizei mehrere Objekte in Hückeswagen nach Arbeitnehmern aufsuchten, die sich illegal in Deutschland aufhalten. Ein Großaufgebot an Polizeiwagen und Einsatzkräften war in der Schloss-Stadt unterwegs.
„Dabei waren sowohl Wohnungen dreier Mehrfamilienhäuser in Wiehagen als auch eine Firma im Industriegebiet Kobeshofen betroffen“, berichtete Polizei-Sprecher Michael Tietze am Nachmittag. Ziel der Fahnder seien Ausländer gewesen, die mit gefälschten Personaldokumenten als angebliche EU-Bürger in Deutschland einer Beschäftigung nachgingen, obwohl sie tatsächlich aus einem Nicht-EU-Land stammen. Deshalb hätten sie eine Arbeitserlaubnis benötigt, die sie dank der falschen Papiere aber umgangen hatten. Bei Recherchen von Einwohnermeldeamt, Ausländeramt und Polizei hatte sich die Verdachtslage ergeben, dass zumindest acht Personen auf diese Art und Weise in die Bundesrepublik eingereist waren und in Hückeswagen einen Arbeitsplatz erhalten hatten.
Von diesen acht, deren Identitätspapiere sich bei den Nachforschungen im Vorfeld der Durchsuchungen als gefälscht herausgestellt hatten, traf die Polizei drei an und nahm sie gleich vorläufig fest. „Sie wurden nach Beendigung der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen und erhielten vom Ausländeramt eine Ausreiseverfügung, der sie innerhalb einer Woche nachkommen müssen“, teilte Tietze mit. Die fünf anderen Gesuchten halten sich nach bisherigen Erkenntnissen dagegen nicht mehr in der Schloss-Stadt auf und haben ihr Arbeitsverhältnis hier offenbar inzwischen beendet.
Bei fünf weiteren Personen, die die Polizei bei ihren Durchsuchungen antrafen, war die Echtheit der vorgelegten Personaldokumente zunächst unklar, so dass sie zur Polizeiwache mitgenommen wurden. „Ermittlungen bestätigten allerdings die Echtheit der Dokumente, so dass sich kein weiterer Tatverdacht ergab“, versicherte der Polizei-Sprecher.