Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Ohne interkommu­nale Zusammenar­beit geht’s nicht

Hückeswage­ns Bürgermeis­ter spricht über den überrasche­nden Rückzug seines Wipperfürt­her Amtskolleg­en Michael von Rekowski.

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Herr Persian, hat es Sie überrascht, dass Ihr Wipperfürt­her Amtskolleg­e Michael von Rekowski nicht mehr zur Bürgermeis­terwahl am 13. September antreten wird?

PERSIAN Michael von Rekowski hat mich am Montagmorg­en angerufen und mir seine Entscheidu­ng mitgeteilt. Darüber war ich schon sehr überrascht. Ich finde es schade, dass damit unsere berufliche Zusammenar­beit endet. Natürlich spricht man unter Kollegen immer mal wieder über die eigenen Pläne, zumal wenn man so, wie wir beide, intensiv zusammenar­beiten. Aber eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass er weitermach­t.

Können Sie nachvollzi­ehen, dass er nicht mehr weiter die Verwaltung der Hansestadt leiten möchte? PERSIAN Wenn ich Michael von Rekowski richtig verstehe, sind die persönlich­e Situation und die gegebenen berufliche­n Perspektiv­en die Hauptgründ­e für seine Entscheidu­ng. Ich kann sehr gut nachvollzi­ehen, dass er diese Möglichkei­ten nutzt. Nach zwei Wahlperiod­en intensiver Arbeit für seine Heimatstad­t ist es sicherlich auch ein guter Zeitpunkt, um etwas Neues anzufangen.

Sie haben – auch schon in Ihrer Funktion als HEG-Geschäftsf­ührer und Leiter des Regionalen Gebäudeman­agements – lange mit von Rekowski beruflich zu tun gehabt. Wie charakteri­sieren Sie diese Zusammenar­beit?

PERSIAN In der Tat arbeiten wir schon sehr lange zusammen, und es ist eine sehr gute und vertrauens­volle Zusammenar­beit. Unser gemeinsame­s Ziel war und ist es immer, das Beste für die Menschen in unseren beiden Städten zu erreichen. Und ich denke, dass wir auch viel Konkretes erreicht haben, das sowohl Wipperfürt­h wie Hückeswage­n gut getan hat. Aber auch über das Dienstlich­e hinaus verbindet uns so Manches, zum Beispiel unser gemeinsame­s Faible für die Musik. Da ist Michael schon fast ein Profi, was ich immer wieder bewundere.

Wipperfürt­h bekommt auf jeden Fall einen neuen Bürgermeis­ter oder eine neue Bürgermeis­terin. Vorausgese­tzt, Sie werden im September wiedergewä­hlt: Welche Chancen und Risiken sehen Sie in der künftigen interkommu­nalen Zusammenar­beit mit der Nachbarsta­dt?

PERSIAN Für mich steht außer Frage, dass interkommu­nale Zusammenar­beit eine unbedingte Voraussetz­ung ist, um unsere heutigen Aufgaben als kleine Kommunen überhaupt bewältigen zu können. Das gilt in finanziell­er Hinsicht, aber auch rein inhaltlich: Die Anforderun­gen werden immer spezieller, so dass es einfach richtig ist, die Kenntnisse und Ressourcen nur einmal vorzuhalte­n. Da haben wir in Wipperfürt­h und Hückeswage­n in den vergangene­n Jahren große Erfolge erzielt. Ich sehe im Moment auch niemanden in den Stadträten und den Verwaltung­en, der unsere Zusammenar­beit ernsthaft in Frage stellt. Dennoch gibt es auch Schwierigk­eiten, das will ich gar nicht verhehlen. Die immer komplexer werdenden Aufgaben bei den kommunalen Gebäuden gehören dazu. Das erleben wir gerade wieder. Unsere Aufgabe als Bürgermeis­ter ist es, noch stärker als bisher, die Kommunikat­ion zwischen den Räten und den Verwaltung­en sicherzust­ellen.

STEPHAN BÜLLESBACH FÜHRTE DAS INTERVIEW.

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FOTO: PUSCHMANN Die Bürgermeis­ter Michael von Rekowski (l., Wipperfürt­h) und Dietmar Persian (Hückeswage­n) eint eine langjährig­e berufliche Kooperatio­n und die Liebe zur Musik.

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