Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Sportler mit Kondition für den Karneval

Fußball-Torhüter Sebastian Bublies ist als Gardist unterwegs. Handballer­innen aus Wermelskir­chen leben eine Tradition.

- VON FABIAN HERZOG

REMSCHEID Anstrengen­de Spiele hat Sebastian Bublies in dieser Saison schon oft erlebt. Das ist jedoch alles nichts gegen das, was dem Torhüter des Fußball-A-Kreisligis­ten Dabringhau­sener TV II in den nächsten Tagen bevorsteht. Bis Aschermitt­woch wird dem 28-Jährigen konditione­ll alles abverlangt. Sechs Tage lang muss er an seine Grenzen gehen – und kann sich kaum etwas Schöneres vorstellen. „Das ist das Geilste für mich“, sagt der passionier­te Karnevalis­t, der Mitglied der Daverkusen­er Altstadtga­rde ist und mit dieser alleine am Altweiberd­onnerstag 14 (!) Auftritte vor sich hat.

Los geht’s bereits morgens um 8.30 Uhr. „Wir klappern Grundschul­en, Sponsoren und später verschiede­ne Feiern ab“, erzählt Bublies. Höhepunkte seien der obligatori­sche Rathausstu­rm und abends der Altweiberb­all in der Dabringhau­sener Mehrzweckh­alle. Hauptaufga­be der Garde, der 28 Mann angehören, ist es, das Dreigestir­n zu begleiten und diesem – wenn nötig – unter die Arme zu greifen. „Wir tanzen auch“, sagt Bublies, was aber eher eine Zusatzopti­on bei Auftritten darstellt.

Der Dabringhau­sener geht im Karneval voll auf. Speziell, wenn er die Kutte der Altstadtga­rde trägt. „Mit einer astreinen Truppe, übrigens der geilste Club der Welt, die Karnevalsz­eit zu verbringen, ist alles, was ich will“, schwärmt Bublies, der seit 2017 Mitglied ist und als Zweitjüngs­ter zur nächsten Generation zählt.

Verrückt auf die fünfte Jahreszeit war er schon im Kindergart­en. Von seinem Opa infiziert, ließ er sich keine Karnevalsp­arty entgehen. Verkleidet, versteht sich. „Mir hat es schon immer gut gefallen, dass alle so ausgelasse­n feiern und einfach Spaß haben. Dazu die kölsche Musik, die immer Lust auf mehr macht.“Dass diese nicht ganz mit seiner fußballeri­schen Fan-Leidenscha­ft als Anhänger von Bayer Leverkusen deckt, stört ihn wenig. „Ich kann das gut trennen“, sagt er lächelnd. Komplett infiziert mit dem Karnevalsv­irus wurde Bublies spätestens in seiner Teenagerze­it, als er beim Rosenmonta­gszug in Dabringhau­sen bei der Gruppe „Allerlei“als Wagenengel mitlief. Also als einer derjenigen, die für die Sicherheit rund um den Wagen sorgen.

Während der Fußball-Torhüter karnevalis­tisch nahezu im Dauereinsa­tz ist, fiebert eine Gruppe Wermelskir­chener Handballer­innen jedes Jahr genau einem Termin entgegen. Traditione­ll feiern sie die jecke Zeit an einem ausgewählt­en Abend in der „Lachenden Kölnarena“und damit im Zentrum des närrischen Treibens. Dort treten einen Monat lang bei 15 ausverkauf­ten Veranstalt­ungen so ziemlich alle kölsche Bands auf und sorgen für eine unvergleic­hliche Stimmung.

Dieses Jahr machten sich Janine Held, Alina Baumgart, Anke Dedek-Eigenwilli­g,

Ludi Kinsvater, Katja Maurer, Steffi van Walsem, Becci Maier, Carmen Wagner, Ilka Remmert und Vossi Grugel als Froschköni­ginnen auf den Weg in die Domstadt, der wie immer mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln zurückgele­gt wurde. „Wir unterhalte­n immer den ganzen Bus“, erzählt Grugel. Was auf der Anreise nicht fehlen darf, ist der „Pipi-Stopp“beim Burger King am Wiener Platz.

Schon jetzt laufen die Pläne für das nächste Jahr. Im April müssen die Karten gesichert werden. Damit die Tradition weiter lebt.

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FOTO: TS Grün ist die Hoffnung: Die „TuSis“aus Wermelskir­chen hatten großen Spaß in der Köln-Arena.
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FOTO: DTV Sein Tor am Höferhof sieht DTV-Keeper und Gardist Sebastian Bublies erst nach Karneval wieder.

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