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Zeuge: Nils D. soll in IS-Gefängnis gefoltert haben
DÜSSELDORF (dpa) Ein Deutscher aus Dinslaken soll in einem IS-Gefängnis in Syrien Gefangene gefoltert und getötet haben. Er sei dafür zuständig gewesen, sagte ein Zeuge vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht aus. Er habe unter dem Kampfnamen Abu Ibrahim al-Almani sein Unwesen getrieben. Der Zeuge, ein 24-jähriger Syrer, berichtete, in dem Gefängnis gefoltert worden zu sein. Bei dem Folterschergen handelt es sich laut Anklage der Bundesanwaltschaft um den bereits als IS-Terroristen verurteilten und erneut angeklagten Nils D. aus Dinslaken. Der Deutsche sei, wenn er schreiend und schlagend durch das Gefängnis gezogen sei, maskiert gewesen, sagte der Zeuge im Gerichtssaal über den Angeklagten. Er erkenne ihn aber an seinen Augen. Der IS-Mann habe nur wenig Arabisch gesprochen, aber im Gefängnis zur Begrüßung regelmäßig gesagt: „Mit dem Tod kommen wir zu Euch.“Die Aussage könnte eine Wende im Prozess gegen Nils D. bedeuten, der kurz vor der Freilassung stand, weil der ursprüngliche Hauptbelastungszeuge in der Türkei nicht geladen und vernommen werden konnte. Der nun vernommene Zeuge, der inzwischen in Baden-Württemberg lebt, nannte zwei weitere ehemalige Gefangene, die aussagebereit seien. Einer habe den Deutschen unmaskiert gesehen. Nils D. war Mitglied der „Lohberger Brigade“, einer Salafistengruppe, die sich aus Dinslaken-Lohberg nach Syrien abgesetzt hatte. Er war 2015 als IS-Terrorist zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der 29-Jährige ist in Düsseldorf wegen Mordes und Kriegsverbrechen wie Folter angeklagt.