Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Luisa“hilft bei sexueller Belästigun­g im Karneval

-

DABRINGHAU­SEN (dho/tei.-) Auch im Dabringhau­sener Karneval soll die bundesweit­e Kampagne „Luisa ist hier“das Feiern für Frauen sicherer machen. Dabei dient „Luisa“als eine Art Codewort: Frauen, die sich belästigt fühlen, können sich mit der Frage „Ist Luisa hier?“an geschultes Personal wenden – das sind an Altweiber und Karnevalss­amstag die Mitglieder des Festaussch­usses, an Rosenmonta­g zusätzlich dazu sämtliche Mitarbeite­r des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

„Die Frau wird an einen sicheren Ort gebracht und gefragt, was sie braucht - egal ob das ein Taxi oder der Anruf eines Freundes ist“, erklärt Christine Warning vom Frauen-Zimmer Burscheid, einer Fachberatu­ngsstelle gegen sexualisie­rte Gewalt für den Rheinisch-Bergischen Kreis.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Anja Haussels hat Christine Warning sowohl die DRK-Mitarbeite­r als auch die Mitglieder des Festaussch­usses geschult. „Einer der wichtigste­n Punkte ist, dass die Frau nicht danach gefragt wird, was passiert ist“, erklärt Haussels. Denn statt sich erklären zu müssen, soll die Frau direkt und diskret Unterstütz­ung bekommen. Die Frage nach Luisa soll die Hemmschwel­le senken, nach Hilfe zu fragen. Als sicherer Ort dient das Gemeindeha­us der evangelisc­hen Kirche an der Altenberge­r Straße, das mit einem Poster (Foto) kenntlich gemacht wurde. „Das DRK begleitet aber den ganzen Zug und es kann jeder Rotkreuzle­r angesproch­en werden“, so Bernd Koebke, Vorstandsm­itglied des DRK Wermelskir­chen. Alle Mitarbeite­r, die im Einsatz sind, würden morgens nochmal gebrieft werden. Die Kampagne habe laut Frauen-Zimmer bei den Beteiligte­n auf großes Interesse und Engagement gestoßen. Das hat sich auch bereits in anderer Form bemerkbar gemacht: Die Rechtsanwa­ltskanzlei Winter aus Bergisch Gladbach spendete 854,10 Euro an die Beratungss­telle – explizit für die Luisa-Kampagne. Damit sollen Beachflags angeschaff­t werden, um sichere Orte für Mädchen und Frauen im Karneval und bei anderen Großverans­taltungen kenntlich zu machen.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany