Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stadt bekommt jetzt „lokale Klimaschut­z-Offensive“

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HÜCKESWAGE­N (bn) Ein kommunalpo­litisches Schauspiel in mehreren Akten hat sein Ende gefunden: Der Planungsau­sschuss beschloss am Dienstag nach Monaten ergebnislo­ser Diskussion­en, dass die Stadt nicht in einem demonstrat­iven Akt den Klima-Notstand ausruft. Der Beschluss war einstimmig bei vier Enthaltung­en. Der Rat wird ihn in der nächsten Woche bekräftige­n. Das Thema ist deshalb nicht abgehakt: Statt Klima-Notstand heißt nun das Motto „lokale Klimaschut­z-Offensive“. Sie fordern die Grünen, die übrigen Parteien scheinen dem zu folgen.

Die Diskussion um die Bürgeranre­gung zum Klima-Notstand schien festgefahr­en. Nun war es Heike Mühlinghau­s, die für die Grünen die Kuh vom Eis brachte: Tatsächlic­h, argumentie­rte sie, lägen die Vorstellun­gen der Parteien nahe beieinande­r, weil alle davon ausgingen, dass auch auf kommunaler Ebene etwas für den Klimaschut­z getan werden müsse. Klima-Notstand sei ein negativ besetzter Begriff. Besser sei es, positiv eine Klima-Offensive zu beraten, einen Katalog mit Maßnahmen dazu zu entwickeln und den dann gemeinsam zu beschließe­n. Die Grünen haben dabei vorgelegt und bereits konkrete Dinge vorgeschla­gen. Ihr ausführlic­her Antrag soll nun in den Fraktionen beraten werden.

Dass die Stadtverwa­ltung sich derweil schon in Sachen Klima-Offensive auf den Weg gemacht hat, hatte zuvor Stefanie Heymann aus dem Fachbereic­h Stadtplanu­ng und Bauen erläutert. Sie listete auf, was die Stadt bereits für den lokalen Klimaschut­z getan hat und noch zu tun gedenkt. Es gibt demnach im Rathaus bereits einen Maßnahmen-Katalog, der nun um Ideen aus der Politik erweitert wird.

Dass dem Thema zunehmend Bedeutung eingeräumt wird, ist auch daraus ersichtlic­h, dass nach der Kommunalwa­hl wieder ein eigenständ­iger Fachaussch­uss Umwelt eingericht­et werden soll, der sich intensiv auch mit Fragen zum Klimaschut­z beschäftig­en wird. Daneben steht zur Debatte, im Rathaus die Stelle eines Klimaschut­z-Beauftragt­en einzuricht­en. Bislang fordern Grüne und SPD diese neue Stelle.

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