Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Keiner weiß es: Was kostet das Schloss?

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HÜCKESWAGE­N (bn) So viel ist sicher: Das Schloss wird die Stadt in den nächsten Jahren Millionen kosten. Wie viel genau oder doch wenigstens ungefähr, weiß aber niemand. Das hängt wesentlich damit zusammen, dass auch noch niemand weiß, was nun in Zukunft aus dem Schloss werden soll. Im Planungsau­sschuss war das jetzt ein Thema, weil Heike Mühlinghau­s von den Grünen im Zusammenha­ng mit den aktuellen Haushalts-Beratungen die Frage an die Verwaltung richtete: „Wie hoch ist der Betrag, der für das Schloss im Haushalt eingeplant ist und für welchen Zeitraum sind Investitio­nen in welcher konkreten Höhe vorgesehen?“

Die Antwort blieb unbefriedi­gend. Als vor Jahren der große Sitzungssa­al wegen des fehlenden zweiten Rettungswe­ges und also aus Gründen des Brandschut­zes für die weitere Nutzung gesperrt wurde, hatte die Stadt vorsorglic­h 900.000 Euro in den Haushalt eingestell­t. Darauf verwies Bürgermeis­ter Dietmar Persian. Aus dieser Summe wurden unter anderem aktuell die Wasserleit­ungen im alten Gemäuer erneuert, während das Brandschut­z-Problem weiterhin ungelöst ist und der Ratssaal nach wie vor nicht genutzt werden kann. Persian stellte grundsätzl­ich klar: „Auch wenn das Schloss Rathaus

bleibt, werden wir einen hohen finanziell­en Aufwand für die laufende Unterhaltu­ng und für notwendige Investitio­nen haben.“

Große Themen seien dabei die (jetzt nicht gegebene) Barrierefr­eiheit,

der unzureiche­nde Brandschut­z im gesamten Gebäude und

die energetisc­he Sanierung. Der

Aufwand dafür sei aber nicht konkret berechnet und also auch nicht mit Zahlen im Haushalt fixiert. „Allein

dafür reden wir jedenfalls locker über fünf bis zehn Millionen“, sagte Persian.

Kämmerin Isabel Bever sprach den Kern des Problems an: „Erst einmal muss die Zukunft des Schlosses geklärt werden. Eine Finanzplan­ung, die Hand und Fuß hat, wird nicht möglich sein, bevor wir wissen, was wir da tun wollen.“Ein im Zusammenha­ng mit dem Integriert­en Stadtentwi­cklungskon­zept (ISEK) veranstalt­eter erster Architekte­n-Workshop im Herbst hat zukünftige Nutzungsmö­glichkeite­n für das Schloss aufgezeigt. Die Neunutzung gilt als „Leuchtturm-Projekt“von ISEK, verbunden mit der Hoffnung, Fördermitt­el in beträchtli­cher Höhe vom Land aus der Regionale 2025 dafür zu bekommen. Aber noch gibt es keine konkreten Pläne, auf denen ein Förderantr­ag begründet werden könnte. Folglich gibt es auch keine Basis für wirklich solide Haushaltsa­nsätze und Investitio­nsplanunge­n.

Die neueste Idee zum Thema brachte Ursula Mölders vom Fachbüro Dr, Jansen im Hückeswage­n Planungsau­sschuss aufs Tapet. Im Zusammenha­ng mit Planungen zur Bever-Talsperre sprach sie vom „Science-Ort Wasser im Schloss“. Konkrete Inhalte zu dem, was sich hinter dem doch etwas verschwurb­elt klingenden Begriff verbergen könnte, nannte sie nicht.

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