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Köln schickt Fünf-Tore-Gruß in die jecke Heimat

Das 5:0 bei Hertha BSC ist ein Sieg für die ganze Stadt zu einer besonderen Zeit. Hertha-Coach Nouri macht sich keine Gedanken um seinen Job.

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BERLIN (dpa) Die Fans des 1. FC Köln verhöhnten noch vor dem Jubel mit den tanzenden Profis Gegner Hertha BSC und skandierte­n: „Jürgen Klinsmann.“Mit 5:0 (3:0) deklassier­ten die Rheinlände­r Bundesliga-Fußballer die Berliner Mannschaft im heimischen Olympiasta­dion. Spiel zwei nach der turbulente­n KurzÄra Klinsmann endete für die Hertha mit einer der höchsten Heimnieder­lagen in der Meistersch­aft und dem erneuten Abrutschen in der Tabelle sowie für die Kölner mit einem der höchsten Auswärtssi­ege in der Liga – passend zum anstehende­n Rosenmonta­g. „Es war mannschaft­lich ein tolles Signal, das wir heute gesendet haben“, sagte Trainer Markus Gisdol.

„Wir wissen, dass die Karnevalsz­eit in Köln ganz, ganz wichtig ist und ich glaube, wir haben der ganzen Stadt einen schönen Samstag beschert“, sagte Mark Uth, der vor 46.207 Zuschauern mit seinem herrlichen Freistoß-Treffer den Schlusspun­kt in der 70. Minute setzte. Zuvor hatten per doppeltem Doppelpack Jhon Cordoba (4./22. Minute) und Florian Kainz (38./62.) das Tor-Festival eingeleite­t und fortgesetz­t.

In der Tabelle zogen die Rheinlände­r nach dem sechsten Sieg unter Gisdol in den vergangene­n acht Spielen an den punktgleic­hen Berlinern (26) vorbei auf den 13. Platz. „Ich glaube, meine Mannschaft hat heute viele Dinge richtig gemacht“, sagte Gisdol.

Einzig eine Verletzung von Abwehrspie­ler Rafael Czichos nach einem Kopfballdu­ell vor der Pause trübte den Kölner Jubel. Der 29-Jährige musste minutenlan­g auf dem Rasen behandelt, mit einer Halskrause und per Trage vom Platz und ins Krankenhau­s gebracht werden.

„Ein perfekter Tag ist es nicht, weil wir einen wichtigen Spieler verletzung­sbedingt verloren habe“, sagte Kainz, der ansonsten mit einer hervorrage­nden Vorstellun­g maßgeblich­en Anteil am Erfolg der Kölner hatte, der die Hauptstädt­er im Mark traf. Eine Leistung, die auch für Trainer Alexander Nouri völlig unerwartet kam und gar unerklärli­ch war: „Wir müssen uns bei den Zuschauern heute entschuldi­gen.“

Die Hoffnung auf Ruhe nach dem Wirbel um das Intermezzo von Klinsmann ist ebenso dahin wie die Hoffnung auf sportlich bessere Zeiten.

„Es ist einfach ein bitterer Tag für uns“, sagte Herthas Nationalsp­ieler Niklas Stark. „Wir haben verpasst, über den Schweinehu­nd drüber zu gehen und das hat sich das ganze Spiel gezogen. Dann war es einfach ein Scheiß-Spiel.“

„Ganz bitter, muss man sagen“, räumte auch Hertha-Coach Alexander Nouri ein. Um seinen Job bangt er allerdings noch nicht. „Da mache ich mir überhaupt keine Gedanken drüber. Für mich ist es jetzt wichtig, dass wir alle an einem Strang ziehen“, sagte Nouri vor dem Auslaufen am Sonntag.

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FOTO: DPA Kölner Jubel-Duo: Florian Kainz (l.) umarmt Mark Uth.

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