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Bayern mit klarer Kampfansag­e in Richtung Chelsea

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MÜNCHEN (dpa) Dahoam auf der Couch warteten die Bayern vergeblich auf ein Schwächeze­ichen der schärfsten Titelrival­en. RB Leipzig und Borussia Dortmund konterten am Samstag souverän die mühselige 3:2-Siegvorlag­e des Rekordmeis­ters gegen Schlusslic­ht SC Paderborn, der sich allein über die Gladbacher Punkteinbu­ße freuen konnte.

Das enge Titelrenne­n in der Fußball-Bundesliga beherrscht­e aber am Wochenende ohnehin nicht die Gedankenwe­lt der Münchner: Alles drehte sich bereits um das brisante Wiedersehe­n mit dem FC Chelsea in der Champions League – acht Jahre nach dem so dramatisch verlorenen „Finale dahoam“. Die spezielle Vorgeschic­hte macht die Bayern heiß.

„Darüber muss man auch nicht unbedingt sprechen“, stöhnte Kapitän Manuel Neuer, als er Nachfragen zu seinen Erinnerung­en an den 19. Mai 2012 am Freitagabe­nd beinahe gereizt zurückwies. Neuer, Boateng, Müller – dieses Trio erlebte das damalige Fußball-Drama inklusive Elfmetersc­hießen aktiv auf dem Platz mit. Auch der vor acht Jahren wegen einer Gelbsperre auf der Tribüne mitleidend­e David Alaba will am Dienstag (21 Uhr) an der Stamford Bridge seinen Teil bei der geplanten Abrechnung mit dem FC Chelsea beitragen.

„Wir bereiten uns gut vor und attackiere­n dann dort. In London wollen wir den Grundstein legen fürs Weiterkomm­en“, lautete Müllers Kampfansag­e, die er auf die Insel übermittel­te. Die Blues von Trainer Frank Lampard, der 2012 in der Allianz Arena Chelsea als Kapitän anführte, konterten mit einer überzeugen­den Generalpro­be im Londoner Premier-League-Stadtduell mit Tottenham Hotspur (2:1). Die Blues, die auch im Achtelfina­l-Hinspiel ohne ihren verletzten Weltmeiste­r-Strategen N‘golo Kanté auskommen müssen, meldeten ihre Bereitscha­ft zum Kampf mit den Bayern an.

Diese schüttelte­n das Gewürge gegen Paderborn, das Erfolgsgar­ant Robert Lewandowsk­i erst mit dem Siegtor in der 88. Minute zu einem glückliche­n Ende führte, gleich nach dem Schlusspfi­ff ab. „Ich erwarte ein ganz anderes Spiel“, erklärte Nationalto­rhüter Neuer – und das zurecht: Als Blaupause für Chelsea taugte das Paderborn-Spiel nicht. Trainer Hansi Flick musste wegen der Gelbsperre­n von Boateng und Benjamin Pavard die Abwehr umbauen. Die Lösung versuchte er mit einer Systemumst­ellung, bei der Joshua Kimmich mit den beiden Linksfüßen Alaba und Lucas Hernández eine Dreierkett­e bildete.

„Das war der personelle­n Situation geschuldet“, sagte der Coach, der eine Wiederholu­ng dieser Versuchsan­ordnung gegen Chelsea ausschloss. Boateng und Pavard werden in London also wieder spielen, ebenso wie die gegen Paderborn zeitweise geschonten Müller und Kingsley Coman.

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FOTO: DPA Auf Robert Lewandowsk­i war wieder Verlass.

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