Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Ein hochkarätiges Programm mit der KG Rua Kapaaf im Bürgerhaus
RADEVORMWALD Moderator Thomas Lorenz und sein Team der Karnevalsgesellschaft „Rua Kapaaf“haben es mal wieder geschafft. Das „Kunterbunte Bürgerhaus“war auch in diesem Jahr ein großer Erfolg, denn der Saal war voll – und auf der Bühne trafen sich die TopActs der Branche. Nachdem Lorenz zu Beginn an die Opfer von Hanau gedacht und das „Kunterbunte Bürgerhaus“als eine „Demonstration gegen Gewalt jeder Art“angekündigt hatte, feierten die Jecken, wie es das Kulturgut Karneval verlangt. „Karneval bedeutet Gemeinschaft und Freude“, sagt Lorenz. Und so stürmten zu Beginn die Tänzer „Dürscheder Mellsäck“die Bühne und beeindruckten das Publikum mit präzisen Tänzen und waghalsigen Sprüngen. Die Pyramiden, die bis an die Decke gingen, ließen die Karnevalisten erstaunt zurück. Das Tanzcorps gehört zu den besten seines Fachs und machte seinem Ruf alle Ehre.
Jörg Runge alias „Dä Tuppes vum Land“ist bekannt für seine Reimreden. Er griff im Bürgerhaus aktuelle Themen auf, mit denen er die Narren schnell auf seine Seite zog. Sie reimten, sofern es ihnen gelang, im Einklang mit dem Künstler. „Ich kann die Nachrichten nicht mehr sehen, es sind Anekdoten von Bekloppten. Rechts verpufft die Intelligenz“, reimte er. Wenn es nach dem Tuppes ginge, würden sich die „Bekloppten“auf einem „fernen Planten selbst eine reinhauen.“Er bezog im Bürgerhaus aber nicht nur Stellung zu Terroranschlägen, sondern auch zu anderen Nachrichten, die in der vergangenen Woche durch die Medien gingen. „Das Bilderbuch, man muss es so sehen, ist nach wie vor das größte Problem.“Weniger kritisch ist sein neuer Hit „Ich bin der FlipFlop-Jupp vom Aqua Land“, den er zum Abschluss sang. Lorenz hatte ihm dafür extra Flossen, Taucherbrille und Schnorchel auf die Bühne gebracht. Mit dem neuen Sessionsorden von „Rua Kapaaf“um den Hals (siehe Foto), machte Runge auf der Bühne Platz für die „Drei Colonias“. Ihre Evergreens „Es war in Königswinter“und „Palimpalim“heizten den Saal an. Zu „Die alte Dampfeisenbahn“holten sich die drei Musiker eine große Gruppe aus dem Publikum auf die Bühne, um gemeinsam eine Polonaise zu veranstalten. Auch Moderator Thomas Lorenz konnte nicht widerstehen und hängte sich spontan an das Ende des Zuges. Ohne Dampfeisenbahn, aber mit „Hackenporsche“, also einem mobilen Einkaufswagen, kamen Willi und Ernst auf die Bühne. Hinter den Rentnern des Karnevals verstecken sich Markus Kirschbaum und Dirk Zimmer. Im Duo brachten die „Zwei Krokusse der Liebe“die Narren zum Lachen.
Nach der großen Pause, die zum Start des Vorverkaufs des nächsten Kunterbunten Bürgerhauses genutzt wurde, ging das Programm hochkarätig weiter. Die „Fidele Kölsche Musikgruppe“, Axel Foppen und Frank Fader alias die „Huusmeister vom Bundesdaach“sowie „Dä Nubbel“, auch als Michael Hehn bekannt, waren angekündigt, genau wie weitere Tanzgruppen. Björn Wagner begleitete die gesamte Sitzung am Musikpult.