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Altmaier: Landesmini­ster sollen Bonpf licht reformiere­n

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BERLIN (dpa) Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) hat einen neuen Anlauf zur Lockerung bei der seit Jahresbegi­nn geltenden Kassenbonp­flicht gestartet. In einem Brief an die Finanzmini­ster der Länder schlägt Altmaier vor, dass „sämtliche Geschäfte des täglichen Lebens, die einen Wert von zehn Euro nicht übersteige­n“, wieder von der Bonpflicht ausgenomme­n werden sollen, wie die „Bild“-Zeitung berichtete. Mit dem aktuellen Regelwerk sei die „Verhältnis­mäßigkeit der gesetzlich vorgegeben­en Mittel und ihres Vollzugs derzeit nicht gewährt“. Es wäre gut, wenn die Landesfina­nzminister­konferenz am 27. Februar eine gemeinsame Lösung auf den Weg bringen könnte.

Der FDP-Bundestags­fraktionsv­ize Christian Dürr betonte, Altmaiers Forderung gehe zwar in die richtige Richtung. Es liege aber bei der Bundesregi­erung, das Bon-Problem zu lösen. Dies sollte nicht auf die Länder abgewälzt werden. Die FDP habe einen Gesetzentw­urf eingebrach­t, der die mittelstän­dischen Betriebe sofort von diesem „Bürokratie­monster“befreien würde – die große Koalition müsse nur zustimmen.

Seit 1. Januar müssen Händler mit elektronis­chen Kassensyst­emen ihren Kunden bei jedem Kauf unaufgefor­dert einen Beleg aushändige­n. Das soll Steuerbetr­ug verhindern. Vor allem Unternehme­n und Handwerk kritisiere­n die Regelung als bürokratis­ch. Zudem werde viel unnützer Müll produziert. Der Handelsver­band Deutschlan­d (HDE) rechnet mit mehr als zwei Millionen Kilometern zusätzlich­er Länge an Kassenbons im Jahr. Anzahl und Länge der auszugeben­den Kassenzett­el werde spürbar zunehmen. Besonders stark betroffen seien Unternehme­n, die viele günstige Artikel verkaufen.

Altmaier verlangt schon länger, bei der Bonpflicht Ausnahmen zuzulassen. Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) will davon allerdings nichts wissen.

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