Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
3500 Eigentümer wollen Gelbe Tonne
Endspurt für die Bedarfsabfrage: Noch bis zum 29. Februar können Eigentümer ihr Votum für das Sammelgefäß für Verpackungsabfälle abgeben. Die Politik hat sich für ein Mischsystem ausgesprochen, der Bürger solle die Wahl haben.
Endspurt bei der Bedarfsabfrage: Bis zum 29. Februar kann das Votum für dieses Sammelgefäß abgegeben werden.
WERMELSKIRCHEN Wer die Stapel an Gelben Säcken im Keller, Gartenhaus oder in der Garage leid ist und sich stattdessen die Gelbe Tonne wünscht, sollte sich sputen: Nur noch bis Ende Februar können Eigentümer bei der Umfrage mitmachen, ob sie die Gelbe Tonne wünschen. Eine Fristverlängerung oder Wiederholung ist nicht geplant. Viele Wermelskirchener haben sich bereits für diese Art des Sammelgefäßes als zusätzliches Angebot ausgesprochen. „Wir haben 3500 Rückmeldungen erhalten“, bilanziert Kämmerer Dirk Irlenbusch auf Nachfrage dieser Redaktion. Das sei ein beachtlich hoher Rücklauf. Er rechne damit, dass noch weitere
„Das Wahlrecht zur Gelben Tonne ist eine einmalige Festlegung“
Dirk Irlenbusch Kämmerer
Bürger bei der Abfrage mitmachen.
Wie berichtet, wurden im Januar mit den 16.000 Grundabgaben-Bescheiden Formblätter verschickt, auf denen die Eigentümer ankreuzen konnten, ob sie die Gelbe Tonne wünschen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sein Votum online abzugeben.
Der Rat der Stadt Wermelskirchen hatte beschlossen, alle erforderlichen Schritte zu unternehmen, um die Sammlung der Verpackungsabfälle zukünftig auf diese Weise durchzuführen: als Wahlmöglichkeit für die Bürger zwischen Gelbem Sack und Gelber Tonne sowie im zweiwöchentlichen Abfuhrrhythmus. Die dualen Systeme hatten das Modell abgelehnt. Deren Begründung lautete, dass die Wahlmöglichkeit zu einer Doppelnutzung führe.
Außerdem sei das Mischsystem unwirtschaftlich und ineffizient.
Diesen politischen Beschluss muss die Stadt umsetzen. Mit der Bedarfsabfrage möchte die Stadt eine Datengrundlage gewinnen, um den politischen Vorstoß zu untermauern, dass ein Mischsystem eingeführt werden sollte. Dieses ist nach Auffassung der Politiker die bürgerfreundlichste Variante.
Beide Arten haben Vor- und Nachteile. Jeder soll sich für das für ihn Vorteilhafteste entscheiden können – nicht jederzeit, sondern jetzt mit dieser Abfrage. Irlenbusch: „Das Wahlrecht ist eine einmalige Festlegung.“Einen Anspruch können die
Fans der Gelben Tonne aber ihrem Votum nicht ableiten. Das zusätzliche Angebot kostet die Eigentümer keinen Cent, denn die Entsorgung der Verpackungsabfälle – grüner Punkt – zahlt jedermann bei seinem Einkauf an der Ladenkasse.
Nach der Abfrage werde die Stadt die Daten auswerten. „Wo werden Gelbe Tonnen gewünscht und wo nicht? Das können wir nach Gebieten und sogar hausnummerscharf ermitteln“, sagt Irlenbusch. Das Ergebnis soll der Politik vorgestellt und weitere Schritte erörtert werden. Wichtig sei, mit den Systembetreibern ins Gespräch zu kommen. Bei einem Mischsystem kämen auf die Systembetreiber höhere Kosten zu, die Entsorgungsart Gelber Sack ist preiswerter. „Rechtlich betrachtet, ist das ein komplexes Gebiet“, betont Irlenbusch. Die Möglichkeit einer rechtlichen Durchsetzung sei noch völlig offen, aber die jetzt gewonnene Datenbasis sei eine Grundvoraussetzung.
Die Politik hatte in diesem Zusammenhang bisher betont, dass gleiches Recht für alle gelten müsse. Wenn in Nachbarstädten das Mischsystem angeboten wird, könne den Wermelskirchenern schlecht vermittelt werden, warum sie mit der Billig-Variante vorlieb nehmen müssten.