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In Frankfurt wird die Schirn eröffnet
Ihren Namen hat die bekannteste Kunsthalle Hessens von ihrem Standort: Gelegen zwischen Saalgasse und Bendergasse in Frankfurt am Main, war sie früher ein Teil des Marktes, auf dem Metzger ihre Ware verkauften. Den typischen Verkaufsstand bezeichnete man als Schranne, später auch als Scherne – oder eben Schirn. Die Kunsthalle Schirn wurde am 28. Februar 1986 eröffnet. Sie wurde bald zu einer der bedeutendsten Ausstellungshallen des Landes. Seit der Zerstörung Frankfurts im Zweiten Weltkrieg war im Zentrum der Stadt, zwischen Römerberg und Dom, ein Grundstück ungenutzt geblieben. Mehrere Versuche, die Baulücke zu schließen, waren gescheitert. Trotzdem war das Projekt Schirn nicht unumstritten. Gegner empfanden den Ausstellungsbau als überdimensioniert. Es hieß, das Gebäude missachte historische Sichtachsen. Die Kunsthalle wurde trotzdem zu einem Erfolg. Das lag vor allem an den wegweisenden Ausstellungen, die Zuschauer ins Haus lockten. Zu den ersten gehörte die Schau „Wassily Kandinsky – Die erste sowjetische Retrospektive“von 1989, heute noch eine der fünf besucherstärksten Ausstellungen. In den vergangenen 34 Jahren stellte die Schirn Künstler wie Edvard Munch, Henri Matisse, Yoko Ono und Jeff Koons vor. Sie präsentierte Übersichtsausstellungen zum Expressionismus und zum Dadaismus, zeigte 2014 in „Paris Montmartre“die Welt der Pariser Bohème und beleuchtete 2008 mit „Impressionistinnen“die weiblichen Künstler ihrer Zeit. Aktuell läuft die Ausstellung „Fantastische Frauen. Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo“.