Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
„Wir haben trotz der Ausfälle genug Potenzial“
Handball: Die 1. Mannschaft der HSG gastiert in Liga drei beim formstarken OHV Aurich. Das Verbandsligateam empfängt Horst Essen.
3. Liga: OHV Aurich – HSG Bergische Panther (So., 17 Uhr). Marcel Mutz vergleicht die sonntägliche Aufgabe bei den Ostfriesen mit einem „Himmelfahrtskommando“. Damit übertreibt der HSG-Trainer keinesfalls. Denn da ist. . .
. . . die in dieser Woche veränderte Trainingssituation. Die Max-Siebold-Halle ist zurzeit gesperrt (siehe Extrainfo). Was also tun? Am Dienstag ist das Training komplett ausgefallen. Was manch einem angesichts „engagierter“Karnevalsfeierlichkeiten in den Tagen zuvor durchaus recht gewesen sein könnte. Am Mittwoch und Donnerstag ist man nach Burscheid ausgewichen.
. . . das sehr wahrscheinliche Fehlen von Max Weiß. Der Kreisläufer der Panther wird in diesen Tagen Vater und dürfte die Fahrt in den Nordwesten des Landes kaum mit antreten. Für Marcel Mutz ist das völlig in Ordnung: „Max wird uns aus sportlicher Sicht sehr fehlen. Aber es ist doch das Schönste, was ein Mensch erleben kann, bei der Geburt des Kindes dabeizusein. Ich freue mich sehr für ihn und seine Frau.“
. . . der schmerzhafte Verzicht auf Max Adams und Robin Eigenbrod. Beide haben sich zu berufsbedingten Auslandsaufenthalten verabschiedet. Der Rechtsaußen hält sich in Innsbruck auf, der Torhüter wird die nächsten Monate in Chicago verbringen.
. . . mit dem OHV Aurich ein Gegner, der einen richtigen Lauf hat. Mittlerweile hat sich das Team bis auf den fünften Tabellenplatz vorgearbeitet – nach zum Teil herausragenden Ergebnissen. Man denke nur an den deutlichen 34:28-Erfolg in Spenge. „Aurich hat eine Wahnsinnsqualität“, findet Mutz. „Die Platzierung ist keinesfalls zufällig.“Zudem ist die Sparkassenarena ein echtes Schmuckstück, meist mit 1000 Zuschauern und mehr gefüllt. „Für mich“, sagt Mutz, „ist es eine der schönsten Hallen der Liga.“
Die Aufgabe „Himmelfahrtskommando“ist für die Panther trotzdem reizvoll. Sehr sogar. Auch die Panther sind gut drauf, haben zuletzt viermal in Folge gewonnen. Mutz meint: „Wir haben trotz der Ausfälle genug Potenzial, um dort zu bestehen.“Und wie stimmungsvoll es sein kann, mit einem Sieg die Heimreise aus Aurich anzutreten, hat die HSG vor zwei Jahren erlebt. Von der Busfahrt schwärmt manch einer heute noch.
Verbandsliga: HSG Bergische Panther II – MTG Horst Essen (So., 17 Uhr, Schwanen). Wohl dem, der gute Kontakte hat. Panther-II-Spielertrainer Alexander Zapf nutzte seine prima Beziehung zur HG Remscheid. Sie mündete am Dienstagabend in einem gemeinsamen Training in
Neuenkamp – der Tatsache geschuldet, dass die Max-Siebold-Halle in Hilgen aktuell nicht zur Verfügung steht. Zapf sagt erfreut: „Da sieht man einmal, dass man sich auf kurzem Wege spontan helfen kann.“
Hinter dem Verbandsliga-Spitzenreiter liegen sehr jecke Tage. Gewiss ein Höhepunkt war der Kostümball in Burscheid, bei dem die komplette Handball-Familie der Panther immer zu Karneval zusammenkommt. „Das war eine tolle Veranstaltung“, sagt Zapf. Gegen die Essener sollte man am Sonntag am Schwanen aber die Masken abnehmen – es ist volle Konzentration gefragt. „Das ist ein komischer Gegner, der zu allem in der Lage ist“, weiß der Spielertrainer. Jona Thalmann und Martin Tobolski sind krank, Philipp Hinkelmann rückt wieder zur Ersten auf. Trotzdem sollte der verbliebene Kader stark genug sein, die Aufgabe gegen den Siebten zu bewältigen.