Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Das Wuppertale­r Rathaus will bald auf Papierakte­n verzichten

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(kati) Wer künftig einen Brief an die Stadtverwa­ltung schickt, könnte deutlich schneller Antwort erhalten. Denn die Post wird nicht mehr von Hand sortiert und dann mit Rollwagen in die zuständige Abteilung gebracht, die sich womöglich in einem anderen Gebäude befindet. Stattdesse­n verwandelt ein großer Scanner sämtliche eingehende Post in digitale Dokumente, die dann sekundensc­hnell beim Adressaten

landen. Ab 3. März geht dieses Verfahren in den Normalbetr­ieb.

Stadtdirek­tor Johannes Slawig (CDU) berichtet, dass bisher das Haupt- und Personalam­t, Teile der Kämmerei und Teile der IT-Abteilung das System erprobt haben. Weil nun der zweite 200.000 Euro teure Scanner aufgestell­t wurde, der Ausfälle absichern kann, werden jetzt die drei Abteilunge­n komplett umgestellt.

Slawig erklärt, dass die Maschine Abteilunge­n und Unterabtei­lungen erkennt, wenn sie in der Adresse genannt sind. Sie öffnet die Umschläge, eine Mitarbeite­rin übernehme eine Sichtkontr­olle der Dokumente und verfüttere sie an den Scanner. Innerhalb des Systems werden sie dann in die zuständige Abteilung versandt.

Die Stadtverwa­ltung habe insgesamt 2100 Büroarbeit­splätze, 545 Mitarbeite­r können auch von zu Hause aus arbeiten. Die Stadt hat 1600 Tablet-Computer, mit denen die Mitarbeite­r auch unterwegs arbeiten können. „Wir fördern das“, so Slawig. Zu den Nutzern gehören auch die Politiker: Ratsmitgli­eder und Bezirksver­treter arbeiten zum großen Teil mit digitalen Akten.

Im April soll das Gebäudeman­agement auf digitale Aktenführu­ng umstellen. „Ende 2021 soll die komplette Eingangspo­st digitalisi­ert werden“, so Slawig. Das sind etwa 3500 Schriftstü­cke pro Tag.

Für das papierlos Rathaus müssen auch die Arbeitspro­zesse umgestellt werden. Das werde länger dauern. Dabei helfen Experten. Die Zahl der IT-Mitarbeite­r der Stadt stieg in drei Jahren von 120 auf 160. und das Budget des Amts für Informatio­nstechnik und Digitalisi­erung von 22,8 auf 28,4 Millionen Euro.

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FOTO: STEFAN FRIES Florian Kötter freut sich auf das baldige Ende der Aktenberge in der Stadtverwa­ltung.

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