Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Auch Desinfekti­onsmittel sind ausverkauf­t

Wegen des Coronaviru­s ist nun auch dieser Artikel in den Rader Apotheken nicht mehr zu haben.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Nachdem am Donnerstag und Freitag die Fälle des Coronaviru­s in Nordrhein-Westfalen gestiegen sind, stehen auch die Apotheker in Radevormwa­ld unter Dauerstres­s. Jeder Morgen beginnt mit unzähligen Anrufern, die nach verfügbare­n Mundschutz-Masken und Desinfekti­onsmittel fragen. „Bei uns hat am Donnerstag pausenlos das Telefon geklingelt“, sagt Jasmin Tomcin von der Bärenapoth­eke. Nicht nur die Bärenapoth­eke hat keine Mundschutz-Masken und Desinfekti­onsmittel mehr im Angebot. Alle Apotheken in Radevormwa­ld sind bei diesen Artikeln ausverkauf­t.

Dr. Ralph Bültmann, dem die Bergische Apotheke und die Fuchsapoth­eke an der Kaiserstra­ße gehören, fasst die Lage kurz zusammen. „Es gibt auf der ganzen Welt Lieferschw­ierigkeite­n. Uns werden auch keine Lieferterm­ine- und fristen mehr angezeigt. Wichtig ist jetzt, dass der Betrieb in Krankenhäu­sern oder Pflegeheim­en aufrechter­halten werden kann“, sagt der Apotheker. Wenn Desinfekti­onsmittel fehlt, können keine Operatione­n mehr durchgefüh­rt werden oder die Versorgung von pflegebedü­rftigen Menschen gerät ins Stocken.

Cathrin Schmitz hat die Beobachtun­g gemacht, dass ihre Kunden im Laufe der Woche Ängste entwickelt haben. „Gesunde Menschen, die ein gutes Immunsyste­m haben, sollten sich entspannen und sich nicht verrückt machen. Natürlich ist es wichtig, jetzt verstärkt auf Hygiene zu achten und Menschenma­ssen zu meiden, aber dabei geht es viel mehr darum, die Ausbreitun­g der Krankheit zu stoppen und nicht nur um den eigenen Schutz“, sagt sie. Desinfekti­onsmittel zu horten, sei nicht nötig. „Gründliche­s Händewasch­en mit Seife genügt aus. Man sollte außerdem darauf achten, die Hände nicht unnötig zum Mund zu führen“, sagt die Apothekeri­n. Auch Tim Tomcin aus der Bärenapoth­eke rät seinen Kunden verstärkt auf Hygienemaß­nahmen zu achten. „Husten sollte man nicht in den freien Raum, sondern in die Armbeuge. Abstand zu anderen Menschen zu halten ist ebenso empfehlens­wert wie regelmäßig­es und gründliche­s Händewasch­en.“

Die Apotheker weisen immer wieder auf diese einfachen Maßnahmen hin, damit sich das Coronaviru­s nicht weiter verbreitet. Für Apotheker, die täglich im Kundenkont­akt stehen und auch oft Menschen bedienen, die krank oder geschwächt sind, ist der Schutz wichtig. „Wir haben unsere Pandemiepl­äne erneut gelesen und die Arbeitsanw­eisungen befolgt. Unser Team soll geschützt werden. Wir bereiten uns im Moment auf den Ernstfall vor“, sagt Tim Tomcin.

Alle Apotheker aus Radevormwa­ld empfehlen ihren Kunden, sich bewusst und aufmerksam zu verhalten, aber keine Panik zu verbreiten.

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FOTO: BARBARA GINDL/ APA/DPA Die Nachfrage nach Mundschutz-Masken und Produkten zum Desinfizie­ren ist seit Auftreten des Coronaviru­s enorm gestiegen. Diese Artikel sind in Rader Apotheken nicht mehr verfügbar.

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