Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Thyssenkru­pp prüft Staatshilf­e

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ESSEN (rtr) Der Industriek­onzern Thyssenkru­pp prüft wegen der Corona-Krise finanziell­e Hilfen durch den Staat. „In welchem Umfang sich diese Krise und die finanziell­en Folgen im Zeitablauf auf Thyssenkru­pp auswirken werden, ist, wie für andere Unternehme­n auch, aus heutiger Sicht noch nicht abschätzba­r“, erklärte der Konzern am Montag. „Wie andere Unternehme­n auch, führen wir deshalb vorsorglic­h Gespräche und prüfen, ob und welche der von der öffentlich­en Hand den Unternehme­n angebotene­n Finanzieru­ngshilfen für Thyssenkru­pp in Betracht kommen.“

Die Kassenlage von Thyssenkru­pp ist seit Jahren angespannt.

Der Konzern ist stark auf die Automobili­ndustrie ausgericht­et, die durch die Corona-Krise noch stärker ins Schlingern geraten ist. In der Stahlspart­e werden voraussich­tlich Tausende Mitarbeite­r in Kurzarbeit gehen, wie der Essener Traditions­konzern bereits angekündig­t hat. Vereinbaru­ngen mit der IG Metall gibt es dazu. Viele Unternehme­n haben in der Corona-Krise günstige Staatskred­ite beantragt. Dazu gehören der Sportartik­elherstell­er Adidas oder der Reisekonze­rn Tui.

Vor wenigen Wochen hatte Thyssenkru­pp sich von der lukrativen Aufzugsspa­rte getrennt, wodurch 17 Milliarden Euro in die Kassen fließen sollen. Für Mai hat Vorstandsc­hefin

Martina Merz, noch vor Ausbruch der Corona-Krise, eine neue Strategie für den Konzern angekündig­t. Dies dürfte nun auch schwierige­r werden. Von seiner Ergebnispr­ognose für das laufende Geschäftsj­ahr ist der Ruhrkonzer­n wie viele andere Unternehme­n inzwischen abgerückt.

Die Strategiee­ntwicklung sei weitgehend abgeschlos­sen, betonte der Konzern am Montag. „Die wesentlich­en Eckpfeiler werden dem Aufsichtsr­at planmäßig im Mai vorgestell­t werden. Für die weitere Ausgestalt­ung und die konkrete Umsetzung werden wir die Auswirkung­en der Corona-Krise kontinuier­lich analysiere­n und bewerten.“

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