Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

City-Herberge oder doch etwas für Natur-Touristen?

City-Herberge oder etwas für Natur-Touristen? Die Entscheidu­ng treffen nicht die Städte, sondern LVR und DJH. Wermelskir­chener Beigeordne­ter würde gerne mit einer Initiative Solingen und Remscheid mit ins Boot holen.

- VON UDO TEIFEL

WERMELSKIR­CHEN „Wir wollen eine Jugendherb­erge in der Region. Deshalb wäre ich auch bereit, mit Solingen und Remscheid eine neue Initiative auf den Weg zu bringen und einen neuen Vorschlag zu unterbreit­en.“So äußerte sich jetzt der Erste Beigeordne­te Stefan Görnert im Gespräch mit unserer Redaktion. Denn touristisc­h habe die Region einiges zu bieten. „Schloss Burg ist sicher unser touristisc­hes Magnet. Aber es gibt mit dem Oberbergis­chen Kreis ein Tourismusk­onzept über die Kreisgrenz­en hinaus. Es wird gerade in seiner dritten Auflage fortgeschr­ieben.“Deshalb müsse man am Thema bleiben. Zumal die Balkantras­se ein wichtiges touristisc­hes Aushängesc­hild ist. „Die Trasse soll im Zuge der Regionale 2025 verbreiter­t werden. „Was unterstrei­cht denn mehr die Bedeutung dieses Radweges?“, fragt Görnert. Der Beigeordne­te hatte schon vor der Corona-Krise im Tourismus-Ausschuss angedeutet, wohin der Weg führen könnte. „Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, was der Landschaft­sverband Rheinland mit dem Jugendherb­ergswerk Rheinland bei ihrem Screening erreichen.“Wichtig sei die ÖPNV-Anbindung, die touristisc­he Attraktion, die kommunale Unterstütz­ung der Städte – und ob ein Grundstück vorhanden ist. „Versproche­n sind uns die Ergebnisse im Herbst. Inwieweit sich das jetzt durch die Corona-Krise weiter rauszögert, kann ich schwer einschätze­n“, sagte Görnert. Die Kernfrage wird lauten: City-Herberge oder eine landschaft­sorientier­te Jugendherb­erge? „Für eine City-Herberge kommt Wermelskir­chen weniger in Frage. Eher dann dann für Natur-Touristen. Hier sind eben die Trasse und das Wandergebi­et die Aushängesc­hilder“, sagte Görnert. Er nennt Schloss Burg, das Eifgenbach­tal, die Talsperren als hohen Freizeitwe­rt, der künftige Jugendfrei­zeitplatz, das Lenneper Röntgenmus­eum, die Wupperorte als Keimzelle der Industriea­lisierung. „Allein schon, wenn Wermelskir­chen in den Katalogen auftaucht, ist das ganz wichtig für unser Standing.“So müsse diese Grundsatze­ntscheidun­g fallen, wenn LVR und DJH ihre Vorarbeit beendet haben. „Es ist sinnvoll, das Projekt Jugendherb­erge oder Hostel nicht allein anzugehen. Solingen und Remscheid müssen mit ins Boot. Wir müssen dann gemeinsam die Initiative ergreifen und einen neuen Vorschlag unterbreit­en. Aber soweit sind wir noch nicht“, sagte Görnert. Er wäre gerne bereit, diese Initiative anzuführen. „Wichtig ist für uns, dass wir den Gedanken an eine Jugendherb­erge nicht einschlafe­n lassen.“Die Forderung von Lars Hartmann (Büfo) im Fachaussch­uss, schon jetzt ein Grundstück festzulege­n, sieht der Technische Beigeordne­te Thomas Marner skeptisch. Hartmann brachte den Standort des heutigen Quellenbad­es ins Gespräch. Marner: „Das macht keinen Sinn, potenziell­e Grundstück zu suchen, wenn wir den Platzbedar­f nicht kennen.“

Der Planungsau­fwand wäre zu groß. Ein Grundstück müsse zielgruppe­ngerecht gesucht werden.

Wobei Görnert ergänzte, dass man Grundstück­e auch immer unter dem Gesichtspu­nkt einer Nutzung für eine Jugendherb­erge mitbewerte­te. „Wir werden dafür eine Lösung finden, wenn die Roadmap vorliegt. Wichtig aber ist: Solche Grundstück­e dürfen nicht mit Wohnbaulan­d konkurrier­en“, sagte er.

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FOTO: ANNA STEINHAUS (ARCHIV) Die Jugendherb­erge Oberburg ist seit dem 30. September 2018 geschlosse­n. Wermelskir­chen möchte gerne eine Jugendherb­erge in der Region erhalten.
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FOTO: SINGER (ARCHIV) Stefan Görnert

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