Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Zaungäste beobachten am Loches-Platz den Abriss
WERMELSKIRCHEN (tei.-) Elli schaut begeistert dem großen Bagger zu, wie er mit jeder Bewegung mehr von dem Gebäude einreißt. „Elli will jetzt Baggerfahrerin werden“, lacht Papa Andreas Jäckle. Denn Elli ist erst zwei Jahre. Sie sitzt in ihrer Karre, hält ihre lilafarbene Box fest im Arm und starrt gebannt auf das Geschehen mitten auf dem Platz. Seit Freitag besuchen Jäckle mit Töchterchen Elli und Sohn Michel (7) die Baustelle, sie stehen am Bauzaun, der rund um den Loches-Platz aufgestellt ist.
Der Baggerfahrer hat in einer Woche ganze Arbeit geleistet. Gestern wurde das Hauptgebäude dem Erdboden gleich gemacht, in der vergangenen Woche die lange Halle. Baumaterialien, getrennt nach Wertstoffen, türmen sich auf. Eine Rampe wurde aufgeschüttet, damit der Bagger mühelos das Dach einreißen konnte.
Elli und Michel sind an diesem Montagmorgen aber nicht allein. Tobias Arndt steht mit Julian (7) und Felix (2) am Bauzaun. „Für die Kinder ist das schon interessant, die schauen sich das gern an.“Und Julian nickt beiläufig, denn sein Blick ist konzentriert auf das Geschehen jenseits des Zauns gerichtet, wo ein Bauarbeiter mit einem Wasserstrahlrohr dafür sorgt, dass nicht zu viel Staub aufgewirbelt wird.
Ein weiterer Zaungast ist Meike Guntermann aus Tente, die mit Söhnchen Phil (20 Monate) jeden Tag vorbeikommt. „Ach, das ist doch schön für Kinder. Phil ist begeistert und schaut immer wieder gern zu.“
Auch Ältere bleiben stehen, beobachten, sind aber nicht so gesprächig wie junge Väter oder Mütter mit ihren Kindern. Letztlich verschwindet mit dem Abriss ein Stück Wermelskirchener Geschichte, mit denen doch viele groß geworden sind.