Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Fitness-Studio hofft auf den Mai und lobt die Reaktion der Kunden
WERMELSKIRCHEN Kaum hatte die Landesregierung Mitte März die vorübergehende Schließung aller öffentlichen und nicht öffentlichen Sportstätten beschlossen, hängten sich Domenic vom Feld und sein Team im „Fit-Inn“ans Telefon. „Wir wollten möglichst mit jedem Kunden persönlich sprechen“, erzählt der Inhaber des Fitness-Clubs.
Auf der einen Seite wollte vom Feld den Kontakt zu den Menschen pflegen, die in guten Zeiten im Club trainieren – ein Schwätzchen am Telefon, auch mal ein Tipp, um fit zu bleiben. Über Facebook und Instagram versorgt das Studio seine Mitglieder mit Trainings-Tipps. Auf der anderen Seite gab es aber auch Gesprächsbedarf: Denn Domenic vom Feld und sein Team baten ihre Kunden um Solidarität. „Wir sind in diesen Corona-Zeiten auf die Mitgliedsbeiträge angewiesen“, betont der Fit-Inn-Inhaber, „sonst könnten wir die laufenden Kosten wie Miete, Strom, Steuern, Versicherung und Gehälter gar nicht bezahlen.“Die Rückmeldung der Kunden sei toll gewesen: Der größte Teil habe mit viel Verständnis reagiert und von Bankrückläufern abgesehen. „Wir haben uns über das Verständnis und die Solidarität der Kunden sehr gefreut“, sagt vom Feld, „keiner soll aber für etwas bezahlen, was er nicht bekommt.“Deswegen stellt der Fitness-Club nach der Wiedereröffnung Gutscheine aus – für Getränke oder Freimonate. Das müsse dann natürlich gut organisiert werden, weil er ja auch nach der Krise nicht monatlich hunderte Verträge stilllegen könne. Bis dahin hofft er auf eine Entspannung der Situation: In Hamburg gebe es erste Signale für Sportstätten, dass sie am 4. Mai wieder ihre Türen öffnen können. „Das ist ein Hoffnungsschimmer auch für uns“, sagt vom Feld, „wir hoffen sehr, dass wir im Mai wieder öffnen können.“Denn er wolle nicht in die Situation kommen, einen weiteren Monat um das Verständnis der Kunden bitten zu müssen.
Im Fitness-Club sorgt Trainer Carsten Fervers unterdessen für einen neuen Anstrich. „Wir haben den kompletten Laden auf Links gezogen“, erzählt vom Feld. Wenn es dann endlich weitergehen könne, erwarte die Kunden ein frisch renoviertes Studio. „Und wir haben auch genug Platz, um Abstandsregelungen einzuhalten“, erinnert er. Die Geräte stünden weit genug auseinander. Mundschutz und Desinfektionsmittel seien den Besuchern schon zu Beginn der Krise angeboten worden. „Wir werden alles tun, was nötig ist“, kündigt er an.
Wenn die Krise überstanden sei, dann wolle man gemeinsam feiern. „Eigentlich wollten wir in diesem Jahr unser 15-Jähriges Bestehen mit einem großen Fest begehen“, erzählt er. Das sei nun auf nächstes Jahr verschoben worden – wenn die Corona-Krise hoffentlich überstanden und die Normalität in die Fitnessstudios zurückgekehrt sei.