Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Lügen und Kettenbriefe im Internet entlarven
Im Netz ist es leicht, seine Meinung und auch sein Wissen zu verbreiten. Doch dort stoßen wir auch immer häufiger auf Informationen, die nicht stimmen.
Ein Freund hat eine seltsame Nachricht geschickt. Darin steht, man müsse die Info unbedingt an ganz viele Leute weiterleiten. Sonst drohe einem Unheil. Kann so etwas stimmen? Nein. Solche Nachrichten nennt man Kettenbriefe. Diese Nachrichten denken sich irgendwelche Leute aus. Sie testen damit, ob andere das glauben und weiterverbreiten. Solchen und ähnlichen Quatsch findet man häufig im Internet. Wieso verbreiten Menschen mit Absicht Lügen im Internet? Das weiß Juliane von Reppert-Bismarck. Sie erklärt in Schulklassen, wie man mit Falschnachrichten umgeht. Denn über Apps wie Whatsapp, Instagram, Tiktok und Snapchat landen manchmal seltsame Meldungen auf dem Handy.
„Manche Leute übertreiben oder lügen im Netz, um damit mehr Aufmerksamkeit zu bekommen“, erklärt die Fachfrau. So locken sie Leute auf ihre Webseiten. Sie erfragen persönliche Daten oder bieten etwas zum Verkauf, um Geld zu verdienen. „Andere behaupten falsche Dinge, um eine Person, Gruppe oder eine Sache absichtlich schlechtzumachen.“Egal warum Lügen verbreitet werden: Es ist immer ärgerlich, wenn man auf sie hereinfällt. „Darum ist es wichtig, immer zu prüfen, ob eine Information stimmt oder nicht“, sagt Juliane von Reppert-Bismarck.
Das geht so: „Zunächst sollte man sich die Quelle einer Nachricht anschauen“, erklärt die Expertin: „Wer hat das geschrieben? Wird gesagt, woher die Info kommt? Was ist das für eine Internet-Seite?“Auch wichtig: „Kann man die Nachricht auch auf anderen Seiten finden?“Denn etwa Reporter von Nachrichtensendungen und Zeitungen sind verpflichtet, wahrheitsgetreu zu berichten. Darum kann man Infos aus diesen Medien normalerweise trauen, gerade wenn man sie auf mehreren Seiten findet. dpa