Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Möglicher Impfstoff darf an Menschen getestet werden

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BERLIN (dpa) In Deutschlan­d darf erstmals ein potenziell­er Impfstoff gegen das neue Coronaviru­s am Menschen getestet werden. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) erteilte dem Mainzer Unternehme­n Biontech die Genehmigun­g, den Wirkstoff BNT162b1 in einer klinischen Studie an Freiwillig­en zu testen.

Laut Biontech soll es zunächst Tests an rund 200 gesunden Menschen zwischen 18 und 55 Jahren geben. Es handelt sich um eine sogenannte Phase I/II Studie. Dabei geht es darum, ob der Impfstoff wirkt, aber auch darum, ob er sicher und verträglic­h ist. Auch die optimale Dosis soll ermittelt werden.

Die Studie beginnt Ende April, erste Daten sollen im Juni vorliegen. Verlaufen die ersten Tests positiv, könnten mehr Probanden einbezogen werden. Die Frage, wann ein Impfstoff für die breite Bevölkerun­g zur Verfügung stehen könnte, ist laut PEI derzeit nicht zu beantworte­n.

Bei der von Biontech entwickelt­en Substanz handelt es sich um einen sogenannte­n RNA-Impfstoff. Er enthält genetische Informatio­nen des Erregers. Im Körper werden daraus Viren-Proteine hergestell­t, gegen die das Immunsyste­m Abwehrstof­fe bildet. Das könne die Infektion oder zumindest die Infektions­krankheit verhindern oder ihren Verlauf abmildern, schreibt das PEI.

Seit Ausbruch der Covid-19-Epidemie sind mindestens 80 Impfstoffp­rojekte angelaufen, einige wenige Wirkstoffe werden bereits in klinischen Studien getestet.

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