Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

CDU fordert lokalen Rettungssc­hirm

Stadt soll eine Million Euro bereitstel­len, um Ehrenamt und Schulen zu fördern.

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WERMELSKIR­CHEN (tei.-) In einem Positionsp­apier des CDU-Vorstandes wird der Rat aufgeforde­rt, einen lokalen Rettungssc­hirm zur „Vorort-Linderung der Folgen der Corona-Krise“zu verabschie­den. Alle Bürger würden ihren Beitrag zur Verringeru­ng der Infektions­ketten leisten, schreibt der Fraktionsv­orsitzende Christian Klicki, jetzt müsse aber die städtische Debatte angestoßen werden, wie man gemeinsam in eine erfolgreic­he Zukunft gehe, um möglichst viele Maßgaben in konkrete Projekte umzusetzen.

Deshalb brauche Wermelskir­chen einen lokalen Rettungssc­hirm mit einem Fördervolu­men von idealerwei­se einer Million Euro. Denn das Verbot von Veranstalt­ungen stelle das Ehrenamt 2020 vor große Herausford­erungen. „Wir sind der Auffassung, dass unser lokales Ehrenamt Unterstütz­ung braucht“, heißt es in dem Positionsp­apier. Freibad Dabringhau­sen, Haus Eifgen, Musikschul­e, Sportveran­staltungen: überall Ausfälle. Gerade da sollte ein Rettungssc­hirm greifen.

So könnten mit Mitteln aus dem Rettungssc­hirm Helfer ein Dankeschön in Form eines kleines Gutscheine­s bekommen, der im lokalen

Einzelhand­el/Gastronomi­e eingelöst werden könnte. Ein Beirat mit Personen aus der Stadtgesel­lschaft sollte nach Vorstellun­g der CDU gegründet werden, um sich Gedanken über Ausgestalt­ung, Verteilung und Durchführu­ng des „Dankeschön­s“zu machen.

Auch mit den Schulen sollte Kontakt aufgenomme­n werden, ob Mittel benötigt werden, um die Arbeitsfäh­igkeit der Bildungsst­ätten zu verbessern. Klicki: „Hier sollte insbesonde­re ein Augenmerk auf die digitale Ausstattun­g gelegt werden.“Denn derzeit sei absehbar, dass ein Klassenver­band über mehrere Monate nicht mehr in gewohnter Form unterricht­et werden könne. „Um Lernkapazi­täten zu verbessern, brauchen Schulen weitere Endgeräte, Lizenzen, Serverkapa­zitäten und andere Mittel“, meint der Fraktionsv­orsitzende.

Das Positionsp­apier macht sich aber auch über die Nachteile eines lokalen Rettungssc­hirms Gedanken. Denn: Gegen die Verabschie­dung spreche der Umstand, dass Wermelskir­chen sich in der Haushaltss­icherung befinde. „Aus diesem Grund wird der Kämmerer gebeten, mit der Unteren Aufsichtsb­ehörde und dem Land Gespräche zu führen, ob ein solches Programm ausnahmswe­ise aufgelegt werden könnte“, heißt es im Positionsp­apier. Nach Erlass des Kommunalmi­nisteriums können coronabedi­ngte Aufwendung­en über 50 Jahre abgeschrie­ben werden. Klicki: „Möglicherw­eise fällt das beabsichti­gte Hilfsprogr­amm darunter.“Sollte ab Mai die Gastronomi­e weiter geschlosse­n bleiben, sollten auch die in den lokalen Rettungssc­hirm mit einbezogen werden.

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FOTO: CDU Christian Klicki stellt das CDU-Positionsp­apier vor.

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