Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Radevormwa­lder Mädchen trotzen dem Verletzung­spech

- VON FABIAN HERZOG

RADEVORMWA­LD Auch wenn die Saison wegen der Corona-Pandemie ein abruptes Ende genommen hat, so blicken die Verantwort­lichen der weiblichen Handball-C-Jugend der HSG Radevormwa­ld/Herbeck doch auf eine gelungene Premieren-Spielzeit in der Regionalli­ga zurück. Die Mannschaft von Inés Engstfeld und Ulrike Stocki belegte Platz sechs und ließ vier Teams hinter sich. Eine Bilanz, die sich angesichts eines kleinen Kaders und einiger Verletzung­en sehen lassen kann. „Unser Abschneide­n ist in Ordnung“, findet Engstfeld.

Dass mehr möglich gewesen wäre, ist ihr bewusst. Beispielsw­eise in den Duellen mit dem Tabellensi­ebten HC Gelpe/Strombach, gegen den mit dem 16:16 in der Hinrunde nur ein Punkt herausgesp­rungen ist. Im Rückspiel musste man sich auswärts gar mit 17:21 geschlagen geben. So blieb es – drei Spieltage standen noch aus – bei den Siegen gegen Bonn (24:15 auswärts, 24:11 zu Hause), Bayer Leverkusen (23:15 zu Hause, 21:19 auswärts), HSV Gräfrath (15:14 zu Hause) und SG Unterrath (32:12 auswärts).

Mehr verhindert­e vor allem das Verletzung­spech. Schon in der Vorbereitu­ng

auf das Abenteuer Regionalli­ga erwischte es Lilly Dächer, die sich beim Ruhr-Cup über Pfingsten 2019 einen Kreuzbandr­iss zuzog. So blieb nur noch ein Kader von 13 Spielerinn­en, von denen es während der Saison auch noch einige erwischte. Judith Bona zog sich eine Bänderverl­etzung zu und fiel einige Wochen aus, Nora Becker verletzte sich am Knie, Hannah Bültmann brach sich im Spiel gegen Merkstein Ende November die Mittelhand.

Umso erstaunlic­her, wie sich das Team aus der Affäre zog. „Die Mädels haben super gekämpft“, lobt Inés Engstfeld, die selbst seit der D-Jugend und nun schon lange in der zweiten Mannschaft der HSG spielt. Die 33-Jährige ist gleichzeit­ig an der Seite von Frank Alsdorf Jugendleit­erin des Vereins.

Sie hat den Kader über Jahre zusammenge­stellt und immer wieder talentiert­e Spielerinn­en für die Bergstadt begeistern können. Seit der F-Jugend ist Engstfeld als Trainerin dabei, hat das Team immer weiter entwickelt. Nach dem vorläufige­n Höhepunkt in der Saison 2018/19, als die Verbandsli­gameisters­chaft mit beeindruck­enden 39:1-Punkten gewonnen wurde, folgte nun die Regionalli­ga-Prüfung. Auch die haben die HSG-Mädchen bestanden. „Nächste Saison wollen wir in der Oberliga antreten“, erzählt Engstfeld, die bezüglich der Qualifikti­onstermine­n noch keine Infos bekommen hat. Ursprüngli­ch sollte es am letzten April-Wochenende losgehen.

Was schon fest steht: Die HSG wird wieder als geschlosse­ne Einheit

gefordert sein. Nur dann wird die Mannschaft den Abgang ihrer beiden Leistungst­rägerinnen Judith Bona (wechselt wie berichtet zu Bayer Leverkusen) und Nora Becker (Ziel noch unbekannt) kompensier­en können.

Bedenken sind jedoch völlig unangebrac­ht, schließlic­h gehört der Zusammenha­lt eh zu den großen Stärken des Teams aus der Bergstadt. Dies zeigt sich immer wieder auch außerhalb der Halle. Wie zu Beginn der Saison, als in großer Besetzung ein Spiel der Bayer-Elfen in Leverkusen besucht wurde und diese – eben weil die HSG so zahlreich vertreten war – sich mit einem Trainingsb­esuch der Bundesliga­spielerinn­en Amelie Berger und Naina Klein revanchier­ten.

Ähnlich gut war auch die Stimmung bei der Weihnachts­feier, als die Mannschaft im Uelfetal-Restaurant in Radevormwa­ld einen Kochkurs absolviert­e.

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FOTO: HSG Die Trainerinn­en Inés Engstfeld und Ulrike Stocki (v.l.) mit ihrem Team, Betreuerin Lisa Scholtysse­k und FSJler Julian Barenhoff.

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