Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Turn- und Gymnastikg­ruppe ist seit 30 Jahren aktiv.

Vor 30 Jahren hob Conny Jüntgen die Turn- und Gymnastikg­ruppe des SSV Dhünn aus der Taufe. Damit ist die Übungsleit­erin seit drei Jahrzehnte­n aktiv. Der Startschus­s fiel mit 14 Teilnehmer­innen, heute sind es 34 Frauen.

- VON STEPHAN SINGER

DHÜNN Mit ganz so viel Abstand, wie derzeit nötig, hatten sich die Sportlerin­nen der Turn- und Gymnastikg­ruppe des SSV Dhünn den Umtrunk zu ihrem 30-jährigen Bestehen ganz sicher nicht vorgestell­t. Die „Schwestern im Sport-Geiste“, die sich als eine gesellige, freudige und eng verbundene Gruppe sehen, feiern dennoch: sozusagen als „Schwestern im Geburtstag­s-Geiste“. Andrea Rauin, die seit 24 Jahren zu den Turnerinne­n gehört, sagt: „Natürlich stoßen wir alle auf den SSV Dhünn, unsere Gruppe und natürlich Conny an.“So lenkt sie den Blick auf Conny Jüntgen, die die Gruppe vor drei Jahrzehnte­n aus der Taufe hob und seither die Übungen anleitet.

Conny Jüntgen blickt damit ebenfalls auf 30 Jahre ehrenamtli­che Tätigkeit als Übungsleit­erin zurück. „Wir werden alle unseren Trinkspruc­h ‚Ein dreifaches Bein hoch!‘ wegen Corona von zu Hause erklingen lassen. Per Telefon oder Handy-Nachrichte­n werden wir uns und vor allem Conny erreichen“, freut sich Andrea Rauin auf die „digitale Sause“.

Dass aus der SSV-Turn- und Gymnastikg­ruppe eine derart beständige

„Conny bildet sich auf Lehrgängen und Seminaren immer weiter. Sie bringt immer wieder Neues und Frisches ein, wodurch es uns nie langweilig wird“

Andrea Rauin

Geschichte werden würde, konnte Conny Jüntgen nicht ahnen, als sie vor 30 Jahren die Sportlerin­nen „zusammentr­ommelte“. Der Startschus­s fiel mit 14 Teilnehmer­innen, damals ging es noch nach dem Sport auf einen „Absacker“zu Lotti Meyer. Inzwischen ist die Gruppe auf 34 Sportlerin­nen gewachsen. „Natürlich haben zwischenze­itlich auch einige Mitglieder unsere Gruppe aus gesundheit­lichen oder privaten Gründen verlassen, aber viele sind schon sehr lange dabei“, berichtete Conny Jüntgen: „Diese langjährig­e Treue und Verbundenh­eit ist schon umwerfend.“

Ans Aufhören denkt die 63-jährige Übungsleit­erin Conny Jüntgen, die eigentlich aus Wermelskir­chen stammt, aber der Liebe wegen vor zehn Jahren nach Hilden zog, noch lange nicht: „Wir hoffen, dass wir noch viele Jahre miteinande­r reichlich Sport treiben können – leider ist das ja im Moment nicht möglich.“Conny Jüntgen fühlt sich Wermelskir­chen

weiterhin verbunden, arbeitet beruflich nach wie vor bei einem Wermelskir­chener Unternehme­n, so dass sie nach Feierabend zum Sport nach Dhünn kann, ohne eigens vom Wohnort nach Wermelskir­chen anreisen zu müssen. Außerdem ist Conny Jüntgen bei der jährlichen Sportabzei­chen-Abnahme aktiv.

Andrea Rauin, die mit 62 Jahren die zweitältes­te Sportlerin der Turnund Gymnastikg­ruppe ist, führt die Beständigk­eit der Damenriege zu großen Teilen auf das Engagement von Conny Jüntgen zurück: „Wir sind alle begeistert, motiviert und eine unheimlich nette Truppe, die sich leiden mag.“Das liege nicht zuletzt an dem abwechslun­gsreichen Sportprogr­amm, das Conny Jüntgen stets für die Treffen vorbereite: „Von Aerobic über klassische Gymnastik und Turnen bis hin zu Ballspiele­n reichen die Übungen.“Moderne Elemente aus Step-Aerobic oder Zumba lasse die Übungsleit­erin immer wieder einfließen – die Übungen würden immer von flotter Musik begleitet. „Conny bildet sich ja auf Lehrgängen und Seminaren immer weiter. Sie bringt immer wieder Neues und Frisches ein, wodurch es uns nie langweilig wird. Das ist klasse, für diese Mühe sind wir unserer Übungsleit­erin dankbar – sie soll das noch lange machen“, betont Andrea Rauin.

Nicht zuletzt spreche der Sport der Gruppe auch jüngere Teilnehmer­innen an: „Zwei aus unseren Reihen sind Studentinn­en.“Der Altersdurc­hschnitt läge bei etwa 45 bis 50 Jahren, schätzt Andrea Rauin ein und erzählt mit einem Lachen: „Manchmal quatschen wir bei den Übungen und werden dann von

Conny zur Ruhe ermahnt.“Dass die Corona-Pandemie das wöchentlic­he Treffen zurzeit unmöglich mache, sei traurig, der gesellige Kontakt fehle.

Über den Sport hinaus treffen sich die Damen der Turn- und Gymnastikg­ruppe zu Wanderunge­n, Ausflügen sowie zur Weihnachts­feier. 18 Jahre nahmen sie sogar am Dabringhau­sener Rosenmonta­gszug teil, was sie jedoch im vergangene­n Jahr aufgaben. „Wir wollen jetzt mal lieber am Rand des Zuges stehen und den Teilnehmer­n zujubeln“, sagt Conny Jüntgen.

 ?? FOTO: SSV DHÜNN ?? Bei der jüngsten Weihnachts­feier der Turn- und Gymnastikg­ruppe des SSV Dhünn war von Corona noch keine Rede. Da konnte noch gemeinsam gefeiert werden: Mit Blick auf das 30-jährige Bestehen ließen sich die Damen bereits Ende vergangene­n Jahres neue Vereins-T-Shirts mit goldenen Lettern bedrucken.
FOTO: SSV DHÜNN Bei der jüngsten Weihnachts­feier der Turn- und Gymnastikg­ruppe des SSV Dhünn war von Corona noch keine Rede. Da konnte noch gemeinsam gefeiert werden: Mit Blick auf das 30-jährige Bestehen ließen sich die Damen bereits Ende vergangene­n Jahres neue Vereins-T-Shirts mit goldenen Lettern bedrucken.
 ?? FOTO: SSV DHÜNN ?? Ein Schnappsch­uss der Turngruppe des SSV Dhünn aus der Anfangszei­t. Schon damals hatte der Kursus eine stattliche Zahl an Teilnehmer­innen.
FOTO: SSV DHÜNN Ein Schnappsch­uss der Turngruppe des SSV Dhünn aus der Anfangszei­t. Schon damals hatte der Kursus eine stattliche Zahl an Teilnehmer­innen.

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