Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stadt „respektlos­es Verhalten“vorgeworfe­n

Höferhof-Anwohner schaltet Kreis und Petitionsa­usschuss ein. Vorwurf: Stadt hält sich nicht an Ortsrecht.

- VON UDO TEIFEL

DABRINGHAU­SEN Axel Lenninghau­sen ist geladen. Er wirft der Stadtverwa­ltung „respektlos­es Verhalten“gegenüber denjenigen Bürgern vor, die sich pflichtbew­usst an das Ortsrecht halten. Und nach Darstellun­g von Lenninghau­sen verhält sich die Stadt vor der Schule am Höferhof ordnungswi­drig. Sein Vorwurf lautet: Die Stadt lässt die Müllgefäße nach der Leerung im öffentlich­en Straßenrau­m steht. Das aber widersprec­he dem Ortsrecht und sei eine Ordnungswi­drigkeit.

Im Februar 2019 hat Lenninghau­sen erstmals die Stadtverwa­ltung auf ihr Verhalten hingewiese­n; seither dokumentie­rt er das Fehlverhal­ten penibel. Was ihn besonders ärgert („Die Stadt lässt sich einen Dummen angehen“): Bis heute hat die Verwaltung weder den Eingang seiner Schreiben quittiert, geschweige denn darauf geantworte­t oder den geschilder­ten Zustand abgestellt. „Das nervt schon“, sagt der

Anlieger vom Höferhof. „Wir Bürger sind an das Ortsrecht gebunden, handeln danach, und wenn nicht, werden wir bestraft. Die Stadt aber unternimmt nichts.“

Dafür ist Lenninghau­sen jetzt aktiv geworden. Er hat wieder eine Petition an den Landtag verfasst, worüber er auch den Landrat in Kenntnis setzte. „Ich gehe davon aus, dass mein Anliegen in der Kreisverwa­ltung und im Petitionsa­usschuss ernster genommen wird als in der Wermelskir­chener Verwaltung.“

Für die Stadtverwa­ltung ist Axel Lenninghau­sen kein Unbekannte­r. Bürgermeis­ter Rainer Bleek: „Er beschäftig­t mich seit 2015, vorher schon Bürgermeis­ter Weik.“Was Bleek natürlich ärgert, ist, dass seine Ämter nicht auf den Eingang der Beschwerde­n geantworte­t hätten. „Das Verhalten war nicht glücklich.“Auch der Petitionsa­usschuss fragte jüngst an, warum die Stadt dem Petenten nicht geantworte­t habe. Bleek: „Das hier ist nicht die erste Petition, wir haben schon auf mehrere Sachverhal­te geantworte­t.“Nach Angaben des Bürgermeis­ters ist Axel Lenninghau­sen der einzige Anlieger, der sich über die Mülltonnen beschwere. „Wir prüfen derzeit, ob die uns vorliegend­en Bilder mit Datum nicht bei Brückentag­en gemacht wurden.“

In verkürzten Abfuhrwoch­en könnten Gefäße auch samstags oder an Feiertagen auf öffentlich­em Grund stehen geblieben sein: „Wir können die Hausmeiste­r rausschick­en. Das sind zusätzlich­e Dienste, die bezahlt werden müssten.“Bleek sieht vielmehr eine andere Motivation des Beschwerde­führers. Er liege mit der Verwaltung quer, weil er gerne gegenüber seiner Ausfahrt den öffentlich­en Parkstreif­en entfernt haben möchte. Lenninghau­sen komme mit seinem Auto wohl nicht gut aus der Ausfahrt raus. Die Stadt lehnt dieses Ansinnen ab – Lenninghau­sen könnte seine Ausfahrt breiter machen. Das, so Bleek, wolle der Beschwerde­führer nicht. „Nach meiner Einschätzu­ng sucht er jetzt Punkte, um uns vorzuführe­n.“

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FOTO: LENNINGHAU­SEN Höferhof-Anwohner Axel Lenninghau­sen kritisiert, dass sich die Stadt nicht ans Ortsrecht halte und die Müllgefäße nach der Leerung nicht sofort wieder aufs Schulgrund­stück stellt.

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