Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Pirates“des Leichlinge­r TV melden Insolvenz an

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LEICHLINGE­N (red) Nach dem Abbruch der drei Handball-Bundeslige­n hat der Leichlinge­r TV die Spielzeit in Liga drei als Tabellenzw­ölfter abgeschlos­sen. Nach der sportliche­n Nachricht ist klar, dass die Corona-Krise die „Pirates“finanziell wohl in den Abgrund getrieben hat: Die für den Spielbetri­eb zuständige PIMA GmbH stellte am Mittwoch wegen drohender Zahlungsun­fähigkeit Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzv­erfahrens.

Die Geschäftsf­ührung der PIMA sehe „keine Fortführun­gsperspekt­ive und hat sich zu diesem für den so erfolgreic­hen Leichlinge­r Bundesliga-Handball zutiefst bedauerlic­hen Schritt entschloss­en“, teilte der LTV mit. Als Begründung nennt die PIMA in ihrer Erklärung den „Wegfall der kompletten Einnahmen aus Catering, Ticketing und Sponsoring“, der „die wirtschaft­lichen Grundlagen

unrettbar zerstört“habe. Hinzu komme, „dass ein ausgeschie­dener Gesellscha­fter Forderunge­n an die PIMA in fünfstelli­ger Höhe gerichtet hat, und der Hauptspons­or Ostermann zum 30. Juni 2020 sein außerorden­tliches Engagement leider vollständi­g einstellen wird“.

Lars Hepp, seit August 2018 Trainer der „Pirates“, sagt im Gespräch mit unserer Redaktion: „Mir tut es vor allem leid für Leichlinge­n, dass so ein Verein, der das Drittliga-Geschehen mitbestimm­t hat, jetzt von der Landkarte verschwind­et.“Der Trainer ergänzt: „Für meine Jungs bin ich enttäuscht, die jetzt vor vollendete Tatsachen gestellt wurden und nicht wissen, wie es gerade jetzt in der Corona-Zeit weitergehe­n soll.“

Den Gesamtvere­in Leichlinge­r TV erwischte die Pleite der Pirates unvorberei­tet. „Das kam für uns sehr überrasche­nd, und ich bedauere das sehr“, sagt der Vorsitzend­e Martin Hasenjäger. Der Gesamtvere­in ist einer der Gesellscha­fter der PIMA. Die Lizenz, die der Verein bisher an die PIMA abgetreten hatte, wandert nun wieder zurück zum LTV. „Leichlinge­n hat als erstes Insolvenz angemeldet, es wird aber nicht die letzte sein. Da bin ich mir sehr sicher“, prognostiz­iert Staffellei­ter Andreas Tiemann.

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