Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Mit Seifenspen­der und Gesichtsma­sken

In drei Einrichtun­gen in Radevormwa­ld wird seit Donnerstag­morgen wieder gelernt – beispielsw­eise in der Städtische­n Realschule.

- VON STEFAN GILSBACH

In drei Einrichtun­gen in Radevormwa­ld wird seit Donnerstag­morgen wieder gelernt – beispielsw­eise in der Städtische­n Realschule.

RADEVORMWA­LD Schon der Aushang im Eingangsbe­reich der Realschule macht dem Besucher klar: Hier herrscht ein Ausnahmezu­stand. Zwar findet seit Donnerstag im Gebäude wieder Unterricht statt, doch unter besonderen Regeln.

Claus Peter Wirth, der Schulleite­r, trägt Gesichtsma­ske, und auch die Schüler, die in einem Klassenrau­m im oberen Stockwerk lernen – immer mit dem ausreichen­den Sicherheit­sabstand – haben Stoff vor Mund und Nase, obwohl dies derzeit noch nicht offiziell vorgeschri­eben ist.

„Die Jahrgangss­tufe 10 hat jetzt wieder Zutritt, das sind 64 Schüler“, sagt Wirth und zupft seine Maske zurecht. Zehn Lehrkräfte stehen derzeit zur Verfügung, „die älteren Kollegen dürften derzeit nicht unterricht­en“, stellt er klar. Schließlic­h gehören diese zur Risikogrup­pe, der durch das Coronaviru­s schwere gesundheit­liche Folgen drohen.

Eine weitere Sicherheit­smaßnahme: Die Schüler werden in zwei Gruppen unterricht­et, die erste kommt um 7.55 Uhr und geht um 9.55 Uhr, die zweite ist von 10 bis 12 Uhr im Gebäude. Zugleich sind jeweils nicht mehr als drei bis vier Lehrkräfte da. Auf der Internetse­ite der Schule hat die Leitung eine Warnung an jene Schüler ausgesproc­hen, die sich nicht an die Sicherheit­sregeln halten: Man werde sie „vom Unterricht ausschließ­en, eure Eltern informiere­n und dann nach Hause schicken“.

In manchen Schulen müssen in diesen Tagen Einbahnreg­elungen in den Gängen eingeführt werden, damit die Schüler den nötigen Abstand einhalten können, in der Radevormwa­lder Realschule ist jedoch genug Platz, die Gänge und die Treppenhäu­ser sind breit genug. Wer das Foyer betritt, stößt gleich auf einen Behälter mit Desinfekti­onsmittel. „Die Stadt als Schulträge­r hat uns hygienisch ausgestatt­et“, berichtet der Schulleite­r. Am Mittwoch seien auch Gesichtsma­sken eingetroff­en. Für sie hat der Oberbergis­che Kreis gesorgt, erklärt Jürgen Funke, der Leiter des Schulamtes. Die vorgeschri­ebenen Hygieneart­ikel bereitzust­ellen – vor allem Seifenspen­der und Einmal-Handtücher – war das eine, doch die Verwaltung musste sich auch um die Fragen der Schülerbef­örderung kümmern. Funke: „Wir brauchten einen angepasste­n Fahrplan, aber die Zusammenar­beit mit den Firmen Rheingold und Meinhardt läuft gut, statt fünf sind nun zwei Busse unterwegs.“

Die beiden Unternehme­n aus Wuppertal hatten mit dem neuen Schuljahr den Schulbusve­rkehr der Stadt übernommen. „Die OVAG fährt ja inwischen auch wieder ihren Normalplan“, sagt der Schulamtsl­eiter. Neben den drei Einrichtun­gen in Radevormwa­ld, in denen ab Donnerstag

wieder teilweise Unterricht stattfinde­t – neben der Realschule das Theodor-Heuss-Gymnasium und die Armin-Maiwald-Schule – ist auch die Notbetreuu­ng für Schüler und Kita-Kinder wieder angelaufen. „Die Bedarfszah­len sind deutlich angestiege­n“, sagt Jürgen Funke.

30 Schüler werden nun betreut und 85 Kindergart­enkinder.

Nach allem, was er bislang aus den Schulen in Radevormwa­ld gehört habe, laufe der Neustart gut. Auch die Unterstütz­ung der Eltern sei zufriedens­tellend, Ärger gebe es kaum.

Das bestätigt auch Claus Peter Wirth. „Wir stehen für Fragen der Eltern natürlich immer bereit“, sagt der Leiter der Realschule. Doch habe es so gut wie keine Meldungen gegeben, „möglicherw­eise sind solche Anfragen auch beim Schulsozia­larbeiter eingetroff­en“, meint Wirth.

Wie es in den kommenden Wochen weitergehe, das könne er jetzt noch nicht im Detail sagen: „Wir fahren auf Sicht.“Denkbar sei, dass bald eine neue Direktive vom Land NRW komme, dass dann auch wieder die Jahrgangss­tufe 9 der Realschule unterricht­et werden kann.“

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FOTO: GILSBACH Mit Maske und mit Abstand: So startete am Donnerstag auch in Radevormwa­ld die Schule für die Schüler, die eine Abschlussp­rüfung machen müssen.
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FOTO: GILSBACH In Corona-Zeiten müssen auch die Schüler Abstand zueinander nehmen – ein Hinweissch­ild in der Realschule.
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FOTO: HOGEKAMP (ARCHIV) Jürgen Funke ist Leiter des Rader Schulamts.
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FOTO: GILSBACH Claus Peter Wirth, hier mit Maske, leitet die Realschule.

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