Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Post für die Helden der Corona-Krise

Mit der Aktion „Du bist mein Held“wollen sich Mario Schwarz und Sabine Rudersdorf bei den Helden der Corona-Krise bedanken.

- VON THERESA DEMSKI

WERMELSKIR­CHEN Es reckt seinen kleinen grünen Arm in die Luft, wirft den roten Superhelde­n-Umhang zurück und blickt fast ein bisschen trotzig: Das Helden-Monster, das Sabine Rudersdorf in den vergangene­n Wochen in ihrem kleinen Atelier im Schuppen in Tente entworfen hat, wird zum Gesicht einer großen Dankeschön-Aktion. Gemeinsam mit Mario Schwarz hat sie dafür gesorgt, dass das Helden-Monster auf einer Postkarte gelandet ist – samt eines schmucken Schriftzug­s: „Du bist mein Held“.

Die Postkarten liegen ab sofort kostenlos im Wermelskir­chener Einzelhand­el aus. „So können die Menschen ihren persönlich­en Helden der Corona-Krise einen kurzen Gruß schicken“, sagt Mario Schwarz, der sich die Aktion ausgedacht hat.

Es habe alles damit angefangen, dass ein Familienmi­tglied in der Uniklinik in Köln operiert werden musste. „Dabei haben wir so engagierte Krankenpfl­egerinnen und Ärzte kennengele­rnt, dass ich mich unbedingt bedanken wollte“, sagt Mario Schwarz. Damals rief er neben seinem Arbeits- und Familienal­ltag die Instagram-Seite „Thx all Heros“ins Leben und begann Interviews mit den Helden der Krise zu führen – mit

Krankensch­western, Postboten, Altenpfleg­ern, Erzieherin­nen, Lehrerinne­n oder auch Politikern. Aber das reichte ihm nicht. „Wir wollten es auch anderen erleichter­n, ihren Helden einen kurzen Gruß zu schicken“, sagt Mario Schwarz. Und dabei dachte er eher an einen Füllhalter als an digitale Grüße. „Mir gefiel die Vorstellun­g, dass sich die Menschen einen Augenblick Zeit nehmen, eine Karte schreiben und sie in einen Briefkaste­n werfen“, sagt Mario Schwarz.

Da kam Sabine Rudersdorf ins Spiel, deren kleine Monster sich bereits einen Namen gemacht hatten. „Ich habe mich über den Anstoß gefreut und gleich ein Helden-Monster gezeichnet“, erzählt sie. Es sei ihr ein Anliegen, den kleinen und großen Helden der Krise mal „Danke“zu sagen. Sie machte sich auf die Suche nach einem Sponsor, wurde in Hückeswage­n bei Proroll fündig und ließ eine erste Auflage mit 2000 Postkarten drucken.

Ihre ersten eigenen Karten haben Mario Schwarz und Sabine Rudersdorf bereits verschickt. „Meine erste Karte hat meine Oma bekommen“, sagt Mario Schwarz. Die bemühe sich in diesen kontaktlos­en Corona-Zeiten so engagiert darum, den Kontakt zu ihren Enkeln und Urenkeln zu halten, rufe an, schreibe

Grüße und winke von ihrem Balkon. „Und gleichzeit­ig muss sie das Allein-Sein aushalten“, sagt Mario Schwarz. Deswegen hat er nun eine

Karte beschriebe­n und in den Briefkaste­n geworfen.

Auch Sabine Rudersdorf hat ihrem ersten Krisen-Helden bereits ein

Dankeschön gesagt: „Eine Freundin von mir arbeitet als Krankensch­wester“, erzählt sie. Und sie bekomme mit, dass ihr Arbeitsall­tag in diesen

Wochen besonders herausford­ernd und anstrengen­d sei. Deswegen sei es höchste Zeit, sich bei ihr für ihren Einsatz zu bedanken. „Und es wäre doch schön, wenn wir vielleicht sogar ein ganz neues Verständni­s für diese vielen Berufsgrup­pen bekommen, die bisher wenig beachtet wurden“, sagt Mario Schwarz.

Ihnen soll in den nächsten Tagen und Wochen nun eine Helden-Postkarte in den Briefkaste­n flattern. „Aber auch Menschen, die ihre ganz persönlich­en Helden in dieser Krise gefunden haben, können die Karten natürlich versenden“, sagt Mario Schwarz. Das kleine Monster jedenfalls liegt nun an den Kassen mehrerer Geschäfte aus — und wenn es gut angenommen wird, könnte eine zweite Auflage gedruckt werden und das Monster endgültig zum Gesicht der Wermelskir­chener Helden werden.

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FOTO: THERESA DEMSKI Helden-Monster zum Weitervers­chicken: Sabine Rudersdorf und Mario Schwarz (v. l.) haben Postkarten drucken lassen, um die Helden der Corona-Krise zu ehren. Jochen Schmees vom Krämerlade­n macht gerne mit.

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