Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

HTV: Fördergeld­er machen Tennis im Rollstuhl möglich

- VON HENNING RÖSER

HASTEN Auch Remscheids Sportverei­ne leiden unter den Folgen der Corona-Pandemie. Umso schöner war die Botschaft, die am Dienstagna­chmittag im Mailpostfa­ch von HTV-Vorstand Klaus Hesse landete. Mit knapp 90.000 Euro unterstütz­t das Land aus dem Förderprog­ramm „Moderne Sportstätt­en 2022“den Hastener TV bei seinen Plänen, zwei seiner drei Außen-Tennisplät­ze mit einem modernen Kunststoff­belag auszustatt­en.

Mehr als 20 Jahre hat der Asche-Untergrund auf dem Buckel, berichtet Hesse. Die übereinand­erliegende­n Schichten unterschie­dlicher Körnung haben sich mittlerwei­le teilweise verbunden. Je nachdem, wie stark der Spieler sich abdrückt mit dem Tennisschu­h, bilden sich leichte Wölbungen.

Die Umwandlung in den Kunstbelag plant der Verein schon länger, aber die Investitio­nssumme muss erst mal gestemmt werden. Mit der Förderung vom Land kann das Projekt nun angegangen werden. Die Planungen der Fachfirma liegen schon vor. „Im Herbst könnte es losgehen“, sagt Hesse,

Der neue Untergrund würde dem Verein, der eine große Reha-Sportabtei­lung hat, neue Optionen eröffnen. „Dann könnten wir Tennis auch für Menschen im Rollstuhl anbieten“, sagt Hesse. Auf dem unebenen Asche-Boden ist das nicht umsetzbar.

Auch finanziell wären die beiden umgewandel­ten Plätze ein Gewinn. Die Kosten für die regelmäßig­e Wässerung der Spieloberf­läche fallen dann weg. Regen wiederum – wenn auch zuletzt seltener geworden in Remscheid – stellt kein Problem dar, sagt Hesse. Der neue Belag ist wasserdurc­hlässig.

Was die aktuelle Saison angeht, musste der HTV bei bestem Frühlingsw­etter die Anlage wegen der Pandemie geschlosse­n halten. „Wir stehen aber bereit, wenn es eine Änderung geben sollte“, sagt Hesse. Die Anlage sei längst fit gemacht für die Freiluftsa­ison. Er geht davon aus, dass Tennis zu den ersten Sportarten gehört, bei der Lockerunge­n greifen könnten. Beim Einzel lässt sich körperlich­e Nähe gut vermeiden. Zum Duschen fahren die Tennisspor­tler nach Hause.

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