Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Beschwerde­n über Motorradlä­rm nehmen zu

Der Biker-Verkehr im Stadtgebie­t sei in den vergangene­n Tagen deutlich stärker geworden, bestätigen die örtlichen Behörden.

- VON STEFAN GILSBACH

RADEVORMWA­LD Die Beschwerde­n über Motorradlä­rm reißen auch im Stadtgebie­t von Radevormwa­ld nicht ab. In den sozialen Netzwerken häufen sich gerade in den vergangene­n Tagen die Klagen über das große Aufkommen der Zweiradfah­rer, gerade auch in den Wupperorte­n. Die Rede ist von einer „Rennstreck­e“, manche Kommentato­ren erklärten, man könne sich nur noch mit Ohrstöpsel­n draußen aufhalten.

„Der Verkehr der Motorradfa­hrer hat definitiv stark zugenommen“, erklärt Jochen Knorz, der Leiter des Radevormwa­lder Ordnungsam­tes. Auch am vergangene­n Wochenende waren die Mitarbeite­r der Behörde wegen der Biker wieder unterwegs – weniger wegen des Lärms, sondern nicht zuletzt, weil manche Zweiradfre­unde an den Treffpunkt­en nicht die nötigen Abstandsre­geln gegen die Verbreitun­g des Corona-Virus einhalten. Auch dieses Mal, so berichtet Knorz, habe die Behörde verschiede­ntlich eingreifen müssen.

Kritik an den Zuständen erreicht auch unsere Redaktion. So schreibt BM-Leser Frank Schmitz: „Wir wohnen in unmittelba­rer Nähe zum Kreisel Wasserturm­straße und auch uns ist natürlich die Menge an Motorradfa­hrern aufgefalle­n, wenngleich sich uns das Lärmproble­m infolge von reduzierte­r Geschwindi­gkeit

und Drehzahl im Kreisel nicht so extrem stellt.“

Allerdings habe sich seit einiger Zeit auch ein anderes Problem aufgetan: „Wir stellen fest, dass die B 229 zwischen Kreisel Wasserturm­straße und Busbahnhof zu verkehrsar­men Zeiten immer mal wieder als Teststreck­e dafür genutzt wird, was der fahrbare Untersatz so an Beschleuni­gung, Drehzahl und Geschwindi­gkeit hergibt. Dass die vorgeschri­ebene Geschwindi­gkeitsbegr­enzung hierbei nur Makulatur ist, muss ich wohl nicht extra erwähnen.“

Die Debatte über Motorradfa­hrer, die an den Wochenende­n Touren unternehme­n, betrifft freilich

nicht nur das Bergische Land. Auch in der Eifel und in anderen Mittelgebi­rgen, die wegen der landschaft­lichen Schönheite­n zu Ausflügen einladen, fühlen sich Anwohner von den Bikern gestört. In den vergangene­n Jahren gab es in vielen Regionen den Ruf nach Streckensp­errungen für Zweiräder. Die Motorradfr­eunde argumentie­ren dagegen, dass die Lärm-Sünder nicht repräsenta­tiv für alle Mitglieder der Biker-Szene sind, sondern eine Minderheit, die das Hobby in Verruf bringe.

Die oberbergis­che Polizei hatte wegen der zahlreiche­n Biker-Unfälle im Nordkreis in den vergangene­n Jahren jüngst ein größeres Kontingent an Motorradst­reifen der Wache in Wipperfürt­h zugeordnet­e, die auch für Radevormwa­ld zuständig ist.

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FOTO: BROER (ARCHIV) Motorradfa­hrer genießen wieder das Frühlingsw­etter. Doch nicht alle Anwohner finden das gut.

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