Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Eine bunte Steinkette bis nach Wipperfürth.
Ein neuer Trend erobert die Städte. Natalie Hütten organisiert ihn in Hückeswagen.
HÜCKESWAGEN Es ist ein Trend, der nun auch in der Schloss-Stadt einige Anhänger hat. Bei Facebook tummeln sich derzeit 295 Mitglieder in der Gruppe „Hückstones“. Dort werden Fotos von mehr oder weniger kunst- und liebevoll bemalten Steinen gepostet, die irgendwo rund um Hückeswagen ausgelegt worden sind. Wer sie findet, kann sie mitnehmen und anderswo für einen neuen Finder erneut auslegen. In Zeiten von Corona hatte Natalie Hütten dann die Idee, aus diesen Steinen eine für alle Passanten sichtbare Steinkette zu legen. „Das gibt es in anderen Städten auch schon“, berichtet die 29-Jährige. „Wir haben vor gut zwei Wochen dann damit angefangen und die ersten Steine auf der Fahrradtrasse in Richtung Wipperfürth ausgelegt.“
Mittlerweile liegen die bunten Steine schon einige Meter weit – und die Strecke wächst beständig. Alle Hückeswagener seien eingeladen, ihre selbst bemalten Steine anzulegen. „Ich wohne in der Nähe der Fahrradtrasse und bin jeden Tag dort – auch um die Kette wieder zusammenzufügen“, berichtet dieHückeswagenerin. Denn leider würde sie immer wieder mutwillig zerstört und würden die Steine einfach durcheinandergeworfen. „Das ist schon sehr ärgerlich. Vor allem kann ich es auch nicht wirklich nachvollziehen, warum man sowas macht“, sagt Natalie Hütten.
Auch in der Facebook-Gruppe ist der Unmut darüber sehr groß. So schrieb eine Nutzerin: „Warum muss man immer ALLES kaputt machen?“Dabei sind die Steine meistens sehr liebevoll bemalt, und der Anblick der Kette ist sehr schön – Sonnen, Blumen, bunte Farben und auch Aufschriften wie „Glücksstein“sind da zu erkennen. „Man sieht auch immer wieder Kinder und ältere Paare vorbeigehen und sich die Steine betrachten – oder selbst welche ablegen“, berichtet Natalie Hütten.
Auf zwei laminierten Zetteln am Anfang und Ende der Kette hat die 29-Jährige eine kleine „Anleitung“ aufgeschrieben: „Lasst uns die Welt ein kleines Stückchen bunter machen!“, steht da etwa. Und: „Jeder kann etwas dazu beitragen – also ran an die Farbe. Wir machen aus etwas Winzigem etwas ganz Großes!“Und in der Tat: Das, etwas augenzwinkernde Ziel, das die Hückeswagenerin mit der Steinkette hat, ist ebenfalls ganz groß: „Natürlich wollen wir bis zur Wipperfürther Stadtgrenze kommen, um denen dort zu zeigen, was wir in Hückeswagen alles draufhaben“, sagt sie lachend.
Das Beispiel hat übrigens auch innerhalb der Schloss-Stadt schon Schule gemacht: Einen kleinen „Kettenableger“gibt es an der DLRG-Wachstation an der Bever-Talsperre.