Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Der Tag, an dem der Weltkrieg vorbei war

Vor 75 Jahren endete einer der schlimmste­n Kriege, den die Welt je gesehen hatte: der Zweite Weltkrieg. Am 8. Mai 1945 war er offiziell beendet.

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Endlich ist der Krieg vorbei! In London tummeln sich Tausende Menschen auf der Straße. Als sie vom offizielle­n Kriegsende hören, jubeln und klatschen sie. Die Leute singen und tanzen und sind überglückl­ich. Auch in Paris liegen sich Menschen in den Armen und feiern das Ende des Krieges.

Und in Deutschlan­d? Auch hier sind viele Menschen froh, dass das Kämpfen vorbei ist – doch gefeiert wird fast gar nicht. Denn die allermeist­en haben wohl Angst. Die Menschen fragen sich: Wie wird es mit uns weitergehe­n? Offiziell wurde am 8. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg für beendet erklärt. Genau 75 Jahre ist das nun her. Deutschlan­d musste sich damals den anderen Staaten bedingungs­los ergeben. „Das heißt, es gab für die Deutschen keine Chance mehr, den Krieg noch fortzuführ­en oder zu verhandeln, wie es nun weitergeht“, erklärt die Historiker­in Simone Mergen. Es war klar: Deutschlan­d war der Verlierer.

Mehr als fünf Jahre zuvor hatte das Land den fürchterli­chen Krieg angefangen.

Damals hatten die Nationalso­zialisten das Sagen, abgekürzt werden sie oft Nazis genannt. Deren oberster Chef hieß Adolf Hitler. Die Nazis verfolgten und töteten Menschen, die anders dachten oder ihnen aus anderen Gründen nicht passten. Außerdem glaubten sie, Deutschlan­d müsse mehr Macht in der Welt bekommen. Deshalb fingen sie einen großen Krieg an. In ganz Europa, aber auch in anderen Teilen der Welt, wurde erbittert gekämpft, geschossen und gebombt. Viele Deutsche glaubten an Adolf Hitler und dessen Ideen. Deshalb glaubten auch viele sehr lange, dass Deutschlan­d den Krieg gewinnt. Doch für die deutschen Soldaten lief es immer schlechter. Viele Länder kämpften gegen Deutschlan­d, um die Verbrechen des Landes zu beenden. Nach und nach mussten sich die deutschen Soldaten ergeben. Adolf Hitler erlebte den 8. Mai nicht mehr mit. Er hatte sich kurz davor selbst umgebracht. Das enttäuscht­e viele Deutsche. Immerhin hatten sie jahrelang das gemacht, was Adolf Hitler ihnen vorgegeben hatte. Nach der Niederlage im Krieg hatten sie deshalb gemischte Gefühle. dpa

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FOTO: DPA In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 unterschri­eb ein deutscher Feldmarsch­all die Kapitulati­on Deutschlan­ds.
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