Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Unberechenbar
Zu „Hirsch in Hünxe wohl von Wölfen gejagt“(RP vom 15. April): Nicht nur Schäfer und Nutztierhalter zeigen sich beunruhigt über die Wiederansiedlung vom Wolf, sondern auch Bürger wie ich. Seit 1850 gab es keine frei lebenden Wölfe mehr in Deutschland, nicht ohne Grund. Wie unüberlegt für mein Verständnis ist die Äußerung vom Vorsitzenden der Nabu-Gruppe Wesel, Peter Malzbender, in Ihrer Zeitung, ich zitiere: „Wölfe gehören in unsere Landschaft. Wir können dankbar sein.“– Der Wolf ist ein Raubtier und bleibt unberechenbar, besonders bei Hunger
und Bedrohung. Von Hünxe bis Süchteln sind es keine 80 Kilometer. Mehrmals die Woche gehe ich mit unserem kleinen Dackelmädchen auf den Süchtelner Höhen im Wald spazieren. Unsere Jackie läuft an der langen Leine etwa sechs Meter vor. Heute ging etwa 100 Meter hinter uns ein junger Vater mit einem noch sehr kleinen Kind, welches wohl noch das Laufen übte und dem Vater geschätzt zehn Meter vorlief. Diese Situation hat mich dazu bewogen, diesen Leserbrief zu schreiben. Ob dieser Vater und ich noch so unbeschwert durch den Wald laufen werden, wenn in unserem Gebiet bald der „Böse Wolf“beheimatet ist? Man sollte die Wölfe da lassen, wo sie herkommen und ungestörter sind, z.B. Russland. Dieses Land ist 50 mal so groß wie Deutschland und hat 8,8 Einwohner pro Qaudratkilometer, bei uns leben 232 Einwohner je Quadratkilometer.
Paul-Hermann Mackes Viersen