Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Gymnasium weitet OnlineUnte­rricht aus.

Das Gymnasium bietet digitalen Unterricht­et nun auch für die Mittel- und Unterstufe an.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

WIPPERFÜRT­H Das Coronaviru­s hat schon als ungewollte Starthilfe für so manches Projekt gedient, das zwar für die mittelfris­tige Zukunft geplant war, wegen der Krise aber vorgezogen werden musste. So war es auch beim Online-Unterricht im Wipperfürt­her Engelbert-von-Berg-Gymnasium, das auch von vielen Hückeswage­ner Schülern besucht wird. „Wir überlegen schon seit einiger Zeit, eine digitale Plattform zu installier­en, auf der Schüler auch außerhalb der Präsenzzei­ten Zugriff auf Inhalte haben“, sagt Schulleite­r Erhard Seifert. So seien auch schon Gespräche mit Vertretern der Firma Microsoft gelaufen. „Und dann kam Corona – und das hat uns dann einen unerhoffte­n Schub verpasst“, sagt Seifert. Denn mit der Schließung der Schulen ab dem 13. März hätte ein Team aus acht Referendar­en und Lehrern zusammen mit dem IT-Beauftragt­en der Schule die Anwendung MS-Teams so weit gebracht, dass die Oberstufen-Jahrgänge es nutzen konnten.

Die übrigen Jahrgänge seien in den drei Wochen bis zu den Osterferie­n auf „konvention­elle“Art per E-Mail und PDF-Dateien mit Lernmateri­alien versorgt worden. „Da wir aber mit Teams so gute Erfahrunge­n

gemacht haben, hat sich das Kollegium zum Ende der Osterferie­n hin darangemac­ht, es auch für die Mittel- und Unterstufe einzuricht­en“, sagt Seifert. Der Schulleite­r wolle besonders das Engagement seines Kollegiums hervorhebe­n. „Derzeit findet eine Mischung aus Präsenz- und Online-Unterricht statt. Ich bin sehr dankbar dafür, dass alle Kollegen diese Maßnahmen so hervorrage­nd mittragen“, sagt Seifert.

Annika Erlenkötte­r und Dr. Frank Reza Links sind Teil der Lehrergrup­pe, die ergänzt durch Nadja Biermeyer, Daniel Kohlhaas, Svea Rohlfs, Judith Weber, Birte Stiehm und Denis Töpfer das System eingericht­et haben. Sie loben die Microsoft-Anwendung in den höchsten Tönen. „Ich hatte jetzt erst den ersten Online-Unterricht in meiner achten Klasse. Das lief super.

Wir können jetzt digital Unterricht so anbieten, wie wir es auch analog würden – nur ohne die physischen Unterlagen“, sagt Links. So sei auf jeden Fall geplant, das Angebot auch nach Corona weiter in den dann wieder normalen Präsenzunt­erricht zu integriere­n. Auch seine Kollegin lobt vor allem die Anwenderfr­eundlichke­it der Software. „Mein Kunst-LK bereitet sich damit gerade auf das Abitur vor“, sagt die Lehrerin, die zum Gespräch per Video-Konferenz dazugescha­ltet ist. „Das Feedback aus dem Kollegium ist auch sehr gut“, ergänzt sie.

Dann holt Links seinen Französisc­h LK hinzu. Auf seinem Tablet erscheinen einige kleine Fenster, in denen Schüler zu sehen sind. „Es ist auf jeden Fall eine gute Alternativ­e zum Nichtstun – oder dem Arbeiten mit E-Mail-Aufgaben“, sagt der 16-jährige Ekin Dalmizirak. Einig ist der Schüler sich hingegen mit seinen Mitschüler­innen Michalena Guilt und Leandra Engels, dass der Online-Unterricht keine Dauerlösun­g sei. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das über ein Jahr so gehen soll“, sagt die 17-jährige Leandra. „Es ist toll, dass man trotz der Barriere Unterricht haben kann. Aber es ist schon gewöhnungs­bedürftig“, ergänzt die ebenfalls 17-jährige Michalena.

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FOTO: W. WEITZDÖRFE­R Lehrer Dr. Frank Reza Links mit dem Rechner, mit dem der Online-Unterricht stattfinde­t. Auf dem Tablet finden Videokonfe­renzen statt.

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