Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
„One Penny Black“: Die erste Briefmarke
Briefmarkenfreunde wissen schnell, von welcher
Marke hier die Rede ist: Sie ist mit schwarzer Farbe auf weißem
Grund bedruckt, zeigt das Bild der englischen Königin Victoria und trägt am Rand keine Zähne. Die „One Penny Black“war die erste Briefmarke der Welt. Ihr nomineller Wert betrug einen Penny, herausgegeben wurde sie in Großbritannien. Bei Sammlern ist sie heute sehr beliebt, bleibt aber trotzdem erschwinglich: Für rund 200 Euro sind manche Exemplare schon zu haben. Wertvoller ist eine Marke mit Entwertung vom 6. Mai 1840. An diesem Tag war die „One Penny Black“zum ersten Mal gültig. Sammler zahlen für eine solche Rarität dann sogar ein paar Tausend Euro. Drei Jahre vor der Einführung von Briefmarken hatte Generalpostmeister Ronald Hill begonnen, das Postwesen in England zu reformieren. Er wollte die Abläufe vereinfachen. Für die Bürger sollte es dadurch günstiger werden, einen Brief zu verwenden – bis zur Reform hatten es sich nur wohlhabende Briten leisten können, die Post zu nutzen. Die Sendung zahlte im Allgemeinen der Empfänger. Erst mit der Briefmarke wurde es möglich, den Absender für die Zustellung zahlen zu lassen. Allerdings gab es ein Problem: Zur Entwertung nutzte die Post zunächst einen roten Stempel, doch diese Farbe ließ sich leicht entfernen. Dann nutzte man schwarz, das war aber auf der schwarzen „One Penny Black“kaum zu sehen. Also nutzten die Kunden die Marken mehrfach. Um das zu verhindern, wurde die schwarze Marke nach etwa einem Jahr ersetzt: Ab 1841 gab die englische Post die „One Penny Red“heraus.