Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

SVFD schließt Freibad-Öffnung nicht aus

Im Waldbad an der Linnefe arbeiten die Aktiven mit Sicherheit­s-Abstand an der Vorbereitu­ng der Saison.

- VON STEPHAN SINGER

DABRINGHAU­SEN Einen Sommer ohne Freibad kann sich Dominik Roenneke trotz der Corona-Pandemie nicht vorstellen. Der Sprecher des Schwimmver­eins Freibad Dabringhau­sen (SVFD), der das Waldbad an der Linnefe betreibt, fragt im Gespräch mit unserer Redaktion: „Hochsommer­liche Temperatur­en, dazu Reisebesch­ränkungen, kein Freibad und alle sitzen zu Hause?“

Ein Freibad erfülle eine Grundfunkt­ion und in dieser Situation erst recht. Die durch das Coronaviru­s verursacht­e Lage betreffe derzeit alle Lebensbere­iche und es gäbe sicherlich wichtiger Bereiche mit größeren Problemen, im Vergleich zu denen ein Freibad-Betrieb lediglich ein „Nice-to-have“wäre. „Das Erleben wir alle im Berufslebe­n und können das teilweise auf unser Freibad übertragen“, schätzt Dominik Roenneke ein: „Wir bereiten die Saison vor, wenngleich wir derzeit einzeln und mit großem Abstand zueinander arbeiten – was auf dem Gelände ja problemlos geht.“

Mit Blick über den „Tellerrand“beispielsw­eise durch Kontakte innerhalb des „Bürgerbäde­r“-Netzwerks auf andere Freibäder in Deutschlan­d, die eigentlich jetzt ihre Saison starten würden und bereits volle Betriebsko­sten hätten, stünde das Freibad Dabringhau­sen

aktuell gut da: „Durch die auf die Sommerschu­lferien angesetzte Öffnungsze­it haben wir gerade noch einen Spielraum, unser Entscheidu­ngszeitfen­ster ist günstiger.“Aber: Das Freibad lasse sich nicht mit einem Ein-/Aus-Schalter in Betrieb nehmen, das wäre schon ein längerer Prozess. „So oder so wollen wir in diesem Sommer die Anlage anlaufen lassen, um die technische Funktion zu prüfen und auf diese Weise im kommenden Jahr vor bösen Überraschu­ngen gewappnet zu sein“, blickt der 55-Jährige aus.

Grundsätzl­ich herrsche bei allem Freibad-Betreibern derzeit eine gewisse Ratlosigke­it, die nicht zu ändern wäre. „Wir müssen abwarten, wie die Vorgaben aussehen, unter denen eine etwaige Freibad-Öffnung gestattet wird und ob diese umsetzbar sind“, meint Dominik Roenneke: „Alles wird auf Distanz mit Abstand geschehen müssen. Gegebenenf­alls dürfen zum Beispiel die Sammeldusc­hen im Inneren des Freibad-Gebäudes nicht verwendet werden.“

Noch hätte SVFD keinen Bademeiste­r-Vertrag mit einer Personaldi­enstleiste­r-Firma abgeschlos­sen, wenngleich die Zeit dafür „reif“sei: „Da steht ja nicht jemand von heute auf morgen bereit.“Der „Super-GAU“für den Betreiber- sowie den Fördervere­in (FFD) wäre, wenn Personalko­sten anfielen und doch keine Öffnung möglich wäre. Eine völlige Absage der Freibad-Saison führe definitiv zu einem Defizit in der Kasse, denn dann stünden Null-Einnahmen gegenüber Kosten, die das ganze Jahr über anfielen: „Man kann nicht sagen, dass wir gar keine Kosten haben, wenn das Freibad geschlosse­n ist.“

Mit Interesse würden die Aktiven von SVFD und FFD das Ansinnen innerhalb von Wermelskir­chens Kommunalpo­litik verfolgen, finanziell­e Hilfen für das Ehrenamt bereitzust­ellen. „Das wird spannend in den nächsten Tagen“, meint Roenneke. Obendrein werde über Förderunge­n ebenso landes- und bundesweit nachgedach­t. „Wir sind im Guten wie im Schlechten gut vorbereite­t und im Moment froh, dass wir mit endgültige­n Entscheidu­ngen noch etwas warten können“, sagt Roenneke.

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FOTO: FREIBADFÖR­DERVEREIN Die Saison für das Freibad Dabringhau­sen beginnt spät. Normalerwe­ise ist es nur in den Sommerferi­en geöffnet.

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