Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
SVFD schließt Freibad-Öffnung nicht aus
Im Waldbad an der Linnefe arbeiten die Aktiven mit Sicherheits-Abstand an der Vorbereitung der Saison.
DABRINGHAUSEN Einen Sommer ohne Freibad kann sich Dominik Roenneke trotz der Corona-Pandemie nicht vorstellen. Der Sprecher des Schwimmvereins Freibad Dabringhausen (SVFD), der das Waldbad an der Linnefe betreibt, fragt im Gespräch mit unserer Redaktion: „Hochsommerliche Temperaturen, dazu Reisebeschränkungen, kein Freibad und alle sitzen zu Hause?“
Ein Freibad erfülle eine Grundfunktion und in dieser Situation erst recht. Die durch das Coronavirus verursachte Lage betreffe derzeit alle Lebensbereiche und es gäbe sicherlich wichtiger Bereiche mit größeren Problemen, im Vergleich zu denen ein Freibad-Betrieb lediglich ein „Nice-to-have“wäre. „Das Erleben wir alle im Berufsleben und können das teilweise auf unser Freibad übertragen“, schätzt Dominik Roenneke ein: „Wir bereiten die Saison vor, wenngleich wir derzeit einzeln und mit großem Abstand zueinander arbeiten – was auf dem Gelände ja problemlos geht.“
Mit Blick über den „Tellerrand“beispielsweise durch Kontakte innerhalb des „Bürgerbäder“-Netzwerks auf andere Freibäder in Deutschland, die eigentlich jetzt ihre Saison starten würden und bereits volle Betriebskosten hätten, stünde das Freibad Dabringhausen
aktuell gut da: „Durch die auf die Sommerschulferien angesetzte Öffnungszeit haben wir gerade noch einen Spielraum, unser Entscheidungszeitfenster ist günstiger.“Aber: Das Freibad lasse sich nicht mit einem Ein-/Aus-Schalter in Betrieb nehmen, das wäre schon ein längerer Prozess. „So oder so wollen wir in diesem Sommer die Anlage anlaufen lassen, um die technische Funktion zu prüfen und auf diese Weise im kommenden Jahr vor bösen Überraschungen gewappnet zu sein“, blickt der 55-Jährige aus.
Grundsätzlich herrsche bei allem Freibad-Betreibern derzeit eine gewisse Ratlosigkeit, die nicht zu ändern wäre. „Wir müssen abwarten, wie die Vorgaben aussehen, unter denen eine etwaige Freibad-Öffnung gestattet wird und ob diese umsetzbar sind“, meint Dominik Roenneke: „Alles wird auf Distanz mit Abstand geschehen müssen. Gegebenenfalls dürfen zum Beispiel die Sammelduschen im Inneren des Freibad-Gebäudes nicht verwendet werden.“
Noch hätte SVFD keinen Bademeister-Vertrag mit einer Personaldienstleister-Firma abgeschlossen, wenngleich die Zeit dafür „reif“sei: „Da steht ja nicht jemand von heute auf morgen bereit.“Der „Super-GAU“für den Betreiber- sowie den Förderverein (FFD) wäre, wenn Personalkosten anfielen und doch keine Öffnung möglich wäre. Eine völlige Absage der Freibad-Saison führe definitiv zu einem Defizit in der Kasse, denn dann stünden Null-Einnahmen gegenüber Kosten, die das ganze Jahr über anfielen: „Man kann nicht sagen, dass wir gar keine Kosten haben, wenn das Freibad geschlossen ist.“
Mit Interesse würden die Aktiven von SVFD und FFD das Ansinnen innerhalb von Wermelskirchens Kommunalpolitik verfolgen, finanzielle Hilfen für das Ehrenamt bereitzustellen. „Das wird spannend in den nächsten Tagen“, meint Roenneke. Obendrein werde über Förderungen ebenso landes- und bundesweit nachgedacht. „Wir sind im Guten wie im Schlechten gut vorbereitet und im Moment froh, dass wir mit endgültigen Entscheidungen noch etwas warten können“, sagt Roenneke.