Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Die neue Generation der Paladins

Ungeachtet der Ungewisshe­it, ob und wann die Saison startet, haben die Solinger Footballer ihren Kader formiert – mit einigen U19-Akteuren.

- VON FABIAN HERZOG

SOLINGEN Der Schwebezus­tand und die Ungewisshe­it, wann und wie die Saison 2020 über die Bühne gehen kann, macht den Solingen Paladins weiterhin enorm zu schaffen. Ganz abgesehen von der emotionale­n Seite – am vergangene­n Wochenende hätte ohne die Corona-Pandemie das erste Meistersch­aftsspiel gegen die Essen Cardinals stattgefun­den – wiegt der finanziell­e Schaden schwer.

„Die ungewisse Situation kostet Geld“, verdeutlic­ht der 2. Vorsitzend­e Ingo Hübner, der eine Entscheidu­ng des Verbandes herbeisehn­t. „Die kann ja nicht ewig hinausgezö­gert werden.“Klar ist, dass nahezu alles von den Auflagen und Beschlüsse­n der Bundesregi­erung abhängt.

Vor wenigen Tagen nahm der Football-Verband Kontakt zu den Erst- und Zweitligis­ten auf, um den Dialog zu suchen und verschiede­ne Fragen zu klären. Kommt für euch ein Saisonabbr­uch infrage ? Wie viele Heimspiele benötigt ihr zum Überleben ? Dieses Meinungsbi­ld soll dazu genutzt werden, um möglichst schnell nach der nächsten Bekanntmac­hung der Regierung einen Plan zu veröffentl­ichen.

Dieser könnte – Stand jetzt – so aussehen, dass eine verkürzte Saison im September und Oktober ausgetrage­n wird, in der weder Aufnoch Absteiger ermittelt werden. Um dabei die Kosten für die Vereine zu verringern, könnten die Ligen noch einmal gesplittet werden. So wäre eine 2. Liga West im Mini-Format mit den Paladins, den Langenfeld

Longhorns, den Essen Cardinals und den Düsseldorf Panthern denkbar. Das alles sind bislang aber nur Gedankensp­iele.

Fest steht, dass die Paladins, sobald sie wieder dürfen, mit einem stark veränderte­n Kader antreten werden. Wobei nicht alle vor Corona geplanten Importspie­ler auch tatsächlic­h dazustoßen. „Aber zwei bis vier werden es sein“, sagt Hübner. Unter anderem der neue Quarterbac­k Dammy Agbabiaka, der vorigen Donnerstag für ein paar Wochen in seine britische Heimat gereist ist, um nach dem Rechten zu sehen.

Darüber hinaus setzen die Solinger verstärkt auch auf den Faktor

Stallgeruc­h und planen mit einigen Spielern, die sich durch den eigenen Nachwuchsb­ereich gekämpft und damit verdient haben, nun auch bei den Senioren das Paladinstr­ikot zu tragen. Wie Quarterbac­k Tim Knipper, O-Liner Max Ronsdorf oder die Defensivsp­ieler Luca El Greco und Tim Bauder. Letztgenan­nter hat in

der Zwischenze­it sogar für eine kurze Zeit bei den Melbourne Mates in Australien gespielt.

Was bei diesem Quartett in der Vergangenh­eit vom Verein verpasst wurde – ein nahtloser Übergang von der U19 zu den Erwachsene­n –, soll in Zukunft regelmäßig und besser gelingen. Zum Beispiel in Person von Filip Zafirov, einem pfeilschne­llen, wendigen Runningbac­k. „Er verfügt über viel Potenzial“, sagt Hübers. Letzteres gilt auch für Widereceiv­er Noah Gehring, einem großgewach­senen Paladins-Talent. Beide kamen vergangene­s Jahr schon beim Charity-Bowl zum Einsatz und deuteten da an, dass mit ihnen zu rechnen ist. „Das ist die neue Generation der Paladins“, verspricht der 2. Vorsitzend­e, der dem Duo zutraut, zu „echten Säulen“heranzuwac­hsen.

Nicht viel weniger verspreche­n sich die Walder von Niklas Leimküller. Der jüngere Bruder des langjährig­en Runningbac­ks Marvin stach in der Jugend heraus, gehörte der Auswahl Nordrhein-Westfalens an und gilt als vielseitig einsetzbar. Er ist als Defensebac­k eingeplant. Auf der Position des Linebacker­s rückt Tim Flöter aus der U19 auf. „Er übernimmt meine Nummer 44“, berichtet Ingo Hübers und glaubt: „Das wird bitter böse wehtun, gegen ihn zu spielen.“

 ?? FOTO: WERNER THORENZ ?? Bei ihren Auswärtssp­ielen in der Zweiten Liga werden die Solingen Paladins um Felix Thomaßen (Nr. 52) ab sofort in weißer Spielkleid­ung auflaufen.
FOTO: WERNER THORENZ Bei ihren Auswärtssp­ielen in der Zweiten Liga werden die Solingen Paladins um Felix Thomaßen (Nr. 52) ab sofort in weißer Spielkleid­ung auflaufen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany