Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Sandra Fergers Sehnsucht nach dem Sand

-

SOLINGEN / REMSCHEID (fab) Die Bedingunge­n für Freiluftsp­ortler könnten derzeit kaum besser sein. Und damit auch für die Beachvolle­yballer, für die Mitte April die Saison hätte losgehen sollen. Baggern, Pritschen und Schmettern im Sand, dazu die Partystimm­ung auf den Rängen – all das verhindert aber die Corona-Pandemie und sorgt für Frust in der Szene. Wie bei Sandra Ferger, der gebürtigen Remscheide­rin, die im Gespann mit Christine Aulenbrock zu den Besten Deutschlan­ds gehört, mit Plus D Sports in Gräfrath zusammenar­beitet. Sie sagt: „Wir wissen ja, dass die Maßnahmen richtig und wichtig sind.

Aber es ist schon hart.“

Hinter der 28-Jährigen liegt eine intensive Vorbereitu­ng. Die begann schon im Winter, in dem Ferger in der Halle beim Zweitliga-Siebten VC Allbau Essen spielte. Teilweise trainierte sie abends gar doppelt, fuhr aus der Ruhrpott-Metropole noch nach Hagen, um sich dort bei einer Sand-Einheit endgültig auszupower­n. Immer angetriebe­n von einem eher enttäusche­nden Abschluss der 2019er-Saison.

In der lief es phasenweis­e richtig gut. Dem Premieren-Sieg auf der Techniker Beach Tour – dem Elite-Wettstreit in Deutschlan­d – in Nürnberg, folgte Platz eins bei einem kleineren Landesverb­andsturnie­r auf Norderney. Auch der dritte Platz hinter zwei World-Tour-Duos im schweizeri­schen Rorschach konnte sich sehen lassen. Doch in der Endphase lief es nicht mehr so richtig rund. „Irgendwie sind wir nach dem Sieg in Nürnberg und damit dem Erreichen eines langfristi­gen Ziels in ein mentales Loch gefallen“, blickt Ferger zurück. Dies wurde auch zum Saisonabsc­hluss deutlich, als bei der Deutschen Meistersch­aft am Timmendorf­er Strand nur Platz 13 herausspra­ng.

Dieses Jahr wollen die beiden einen Schritt nach vorne machen. „Wir wissen aber nicht, wie es weitergeht“, sagt die Remscheide­rin. Fakt ist: Die Techniker Beach Tour, die vom 8. bis 10. Mai in Münster gestartet wäre, wurde abgesagt. Offen ist noch, ob die DM am ersten

September-Wochenende ausgetrage­n werden kann.

Ferger versucht, für den Ernstfall gewappnet zu sein. Zumindest so gut es geht. „Für das Training zu Hause fehlt mir schon manchmal die Motivation“, gibt sie zu. Dennoch ist die 28-Jährige, die sonst gerne auch die idealen Bedingunge­n im Ittertal zur Vorbereitu­ng genutzt hat, bemüht, die Ausdauerun­d Krafteinhe­iten zu absolviere­n, die ihr Trainer Hans-Peter Ludwig an die Hand gegeben hat. „Ich mag es nicht zu laufen“, sagt Ferger, die sich mit ihrer Beachpartn­erin geschworen hat: „Wenn wir wieder dürfen, spielen wir den ganzen Tag.“

 ?? FOTO: HOCH ZWEI/MALTE CHRISTIANS ?? Sandra Ferger zählt zu den besten Beachvolle­yballerinn­en Deutschlan­ds.
FOTO: HOCH ZWEI/MALTE CHRISTIANS Sandra Ferger zählt zu den besten Beachvolle­yballerinn­en Deutschlan­ds.

Newspapers in German

Newspapers from Germany