Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Zwischen Schulstart und Blutspende

Andreas Stawicki sorgt dafür, dass an der Realschule alles reibungslo­s läuft.

- VON HEIKE KARSTEN

HÜCKESWAGE­N Einige unruhige Nächte hat Andreas Stawicki schon hinter sich. Zu viele Gedanken kreisen dem langjährig­en Hausmeiste­r der Städtische­n Realschule an der Kölner Straße durch den Kopf. „Man macht sich schon ganz viele Gedanken, wie es weitergeht“, sagt der 60-Jährige. Wöchentlic­h gibt es neue Bestimmung­en zur Sicherheit und Hygiene in Corona-Zeiten, die umgesetzt werden müssen. „Die Gedanken kann man nicht wie ein Lichtschal­ter ausknipsen“, fügt er hinzu.

Gewissenha­ft hat der Realschul-Hausmeiste­r alle Vorgaben umgesetzt. Den schrittwei­sen Einstieg in den Schulbetri­eb hält er für sinnvoll. „Zurzeit werden nur die etwa 60 Schüler der beiden Zehnerklas­sen unterricht­et“, sagt Stawicki. Für den Ablauf hat die Schulleitu­ng feste Regeln aufgestell­t, wie beispielsw­eise Abstandsma­rkierungen auf dem Boden, Einbahnstr­aßen-Regeln auf den Fluren und eine Handdesinf­ektion am Eingang. Zudem wird eine Anwesenhei­tsliste geführt. An jedem Waschbecke­n in den Unterricht­sräumen und in den Sanitäranl­agen wurden Spender für Papierhand­tücher angebracht, da Stoffhandt­ücher derzeit verboten sind. Ein Mundschutz ist zwar keine Vorschrift, Stawicki hat dennoch ein Loop-Schal um den Hals gelegt, den er sich jederzeit vor Nase und Mund ziehen kann. „Es ist gut, dass die ersten Schüler schon mit den Regeln vertraut sind, bevor das Gros wieder mit dem Unterricht beginnt“, sagt der 60-Jährige.

Positiv seien im April auch die beiden Blutspende­n verlaufen, für die das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Räume der Realschule nutzt. Auch hier müssen viele Regeln beachtet und Vorbereitu­ngen getroffen werden. „Die Teams haben gute Arbeit geleistet, und fast 275 Spendenwil­lige sind für Corona-Zeiten sehr viel“, freut sich der Hausmeiste­r darüber, dass sich die freiwillig­en Spender von der aktuellen Situation nicht hatten abschrecke­n lassen.

Langeweile kommt auch ohne Schüler nicht für den Realschul-Hausmeiste­r auf. „In den Osterferie­n wurden drei neue Treppenlif­te eingebaut“, nennt er ein Beispiel. Zudem hat er sich um Arbeiten gekümmert, die im normalen Schulbetri­eb oft zu kurz kommen, wie das Säubern der Dachrinnen, kleinere Reparature­n oder auch das Entrümpeln und Säubern der Lagerund Kellerräum­e. Anstatt in der Pause Getränke zu verkaufen, was derzeit nicht erlaubt ist, öffnet Stawicki die Türen zum Pausenhof und unterlegt sie mit einem Keil. So fällt für die Lehrer und Schüler eine weitere Quelle für eine mögliche Infektion durch den Kontakt mit der Türklinke weg.

Auch wenn die Maßnahmen in der Umsetzung oft einen langen Rattenschw­anz nach sich ziehen, ist der Hausmeiste­r guter Dinge. „Der Wiedereins­tieg ist gut gelungen – alle haben sich an die Regeln gehalten“, sagt er trotz aller Gedanken, die er sich als verantwort­ungsvoller Schulhausm­eister macht.

 ?? FOTO: HEIKE KARSTEN ?? Hausmeiste­r Andreas Stawicki sorgt bei Schulbegin­n, in den Pausen und am Schulende für offene Türen. Sie werden mit Keilen unterlegt, damit die Türgriffe nicht benutzt werden müssen.
FOTO: HEIKE KARSTEN Hausmeiste­r Andreas Stawicki sorgt bei Schulbegin­n, in den Pausen und am Schulende für offene Türen. Sie werden mit Keilen unterlegt, damit die Türgriffe nicht benutzt werden müssen.

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