Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Lorenz (RUA) will Bürgermeister werden
Die neue Wählergemeinschaft hat am Montag ihre Kandidaten nominiert. Überraschend ist der Wechsel von drei UWG-Mitgliedern zur RUA: Sabine und Dietmar Danowski sowie Burkhard Wigge.
RADEVORMWALD Die Radevormwalder Unabhängige Alternative RUA hat am Montag im Bürgerhaus die Kandidaten für die Wahlbezirke zur Kommunalwahl im September bestimmt. Auch nominierte sie einstimmig Thomas Lorenz zu ihrem Bürgermeisterkandidaten. „Nach über 30 Jahren als Unternehmensberater, Coach und Mediator in großen Dax-Unternehmen, bei Mittelständlern im Bergischen oder bei einer Stadt wie München verfüge ich über ein breites Spektrum an Erfahrungen in der Führung, besonders auch in Krisen“, erklärt dazu der Kandidat. „Diese habe ich schon in verschiedenen Büchern niedergeschrieben.“Nun wolle er diese Kompetenz auch der Stadt Radevormwald zur Verfügung stellen, erklärt Lorenz.
Interessant für die politische Szene in Radevormwald ist nicht nur diese Nominierung, sondern die Tatsache, dass es Thomas Lorenz und seinen Mitstreitern gelungen ist, drei Mitglieder der UWG (Unabhängige Wählergemeinschaft) für die neue Wählerinitiative zu gewinnen: Sabine und Dietmar Danowski sowie Burkhard Wigge. Damit verliert die UWG ihre stellvertretende Vorstandsvorsitzende und drei sachkundige Bürger der Fraktion.
Grund für den Wechsel ist für Dietmar Danowski Unzufriedeneit mit der politischen Arbeit in der UWG. „Es wird viel diskutiert, aber es passiert wenig“, erklärt er. Burkhard Wigge betont, er habe die UWG nicht etwa wegen persönlicher Animositäten verlassen, sondern weil ihn das Programm der RUA anspreche und er darin „einen neuen Anstoß“für seine politische Arbeit sehe. Er werde nach jetzigem Stand beratendes Mitglied im Aufsichtsrat der Stadtwerke bleiben. Bis zur jüngsten Gründung
der Wählergemeinschaft war die RUA nur als Fraktion im Rat aktiv. Klaus Haselhoff, zunächst für die UWG in das Gremium gewählt, und Thomas Lorenz, vorher in den Reihen der CDU-Mandatsträger, hatten ihre jeweiligen Fraktionen verlassen und sich als Zweier-Fraktion neu formiert.
Das Kürzel RUA steht für „Radevormwalder Unabhängige Alternative“. Im Grundsatzprogramm heißt es, die Mitglieder wollten den Wählern in Radevormwald ein politisches Angebot machen, damit sie „in Zeiten zunehmender Politikverdrossenheit gegenüber den in Bund und Land vertretenen, etablierten Parteien nicht ins Nichtwählerlager oder zu rechts- wie linkspopulistischen Gruppierungen wechseln“müssten. Die RUA stehe für eine Politik, die sowohl ethische als auch ökonomische Aspekte berücksichtige und sich „für das politische, soziale, kulturelle, Jugend fördernde oder brauchtumsorientierte Leben in Radevormwald sowie humanitäre oder Kulturgut fördernde Initiativen“einsetzen werde.