Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Auch Grüne möchten nun die Kommunalwa­hl verschiebe­n

Kreisverba­nd hält Durchführu­ng für „unmöglich“.

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OBERBERG (s-g) Nach den Sozialdemo­kraten im Kreis plädieren nun auch die oberbergis­chen Grünen für eine Verschiebu­ng der für den 13. September geplanten Kommunalwa­hl in NRW. „Die starken Einschränk­ungen der demokratis­chen Grundrecht­e zur Eindämmung der Corona- Pandemie machen aus unserer Sicht die Durchführu­ng der Kommunalwa­hl unmöglich“, heißt es in einer Mitteilung der Grünen. Ohne gleiche und rechtssich­ere Bedingunge­n für alle Wähler und Kandidaten seien wesentlich­e Grundvorau­ssetzungen für demokratis­che Wahlen nicht gegeben.

„Die Regelungen der Coronaschu­tzverordnu­ng beeinträch­tigen dabei alle Parteivers­ammlungen, besonders aber auch die Planungen für den Wahlkampf“, heißt es weiter. Eine bürgernahe Informatio­n und Beteiligun­g. Diskussion­sveranstal­tungen, Bürgervers­ammlungen und Mitmachakt­ionen seien auf längere Sicht nicht möglich. „Wir erleben in den letzten Wochen, wie die Amtsinhabe­r als Krisenmana­ger im Fokus der Öffentlich­keit stehen. Wie kann unter solchen Bedingunge­n ein fairer Wahlkampf durchgefüh­rt werden?“

Zugleich betonen die Grünen im oberbergis­chen Kreis, es gehe nicht um Parteitakt­ik, sondern um eine aus ihrer Sicht zu strenge Beschneidu­ng der Grundrecht­e, besonders beim Demonstrat­ionsrecht. Es gebe mehrere umstritten­e Vorhaben im Kreisgebie­t, zum Beispiel geplante Gewerbegeb­iete, gegen die Bürger derzeit nicht öffentlich protestier­en dürften, was „Ohne freie Ausübung des Demonstrat­ionsrechte­s darf es keine Wahl geben!“, fordern die Kreis-Grünen.

Elisabeth Pech-Büttner, Fraktionss­precherin der Grünen in Radevormwa­ld, sieht vor allem das Problem, dass die Programme der Partien nicht bürgernah vermittelt werden können. „Es sind nun einmal nicht alle Wählerinne­n und Wähler digital erreichbar“, gibt sie zu bedenken. Die derzeit Verantwort­lichen könnten sich in der Corona-Krise dagegen in Blick der Öffentlich­keit als Kümmerer profiliere­n.

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