Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Bundesliga-Schiri Winkmann will Klever Landrat werden
KREIS KLEVE (nik) Er ist bekannt für seinen klaren Führungsstil und seine sachliche, aber durchaus freundliche Art: Guido Winkmann hat in den deutschen Fußballstadien einen guten Ruf. Der 46-jährige Schiedsrichter pfeift seit vielen Jahren in der Bundesliga und macht jetzt auf ganz anderer Ebene von sich reden: Winkmann will Landrat im Kreis Kleve werden. Er lebt selbst im Süden des niederrheinischen Flächenkreises und regt sich unter anderem darüber auf, dass er, wenn er zum Kreishaus muss, 52 Kilometer weit zu fahren hat. Das sei den Bürgern von Kerken, Wachtendonk oder Straelen nicht zuzumuten, findet er. Seine beiden Mitbewerber auf den Posten des Amtsinhabers Wolfgang Spreen (CDU) kommen „natürlich“aus dem Nordkreis und haben entweder die CDU oder SPD, Grüne, FDP und Freie Bürger hinter sich.
Guido Winkmann hingegen will, wie er sagt, in der Politik wie auf dem Platz unabhängig bleiben. Geboren ist er im Kranenburger Ortsteil Nütterden, für dessen SV er noch immer pfeift. Heute lebt er mit seiner Frau und drei Kindern in Nieukerk. Mehrfach hat der prominente Referee auch durch Benefizaktionen auf sich aufmerksam gemacht, zuletzt spendete er zusammen mit anderen Niederrhein-Schiris Blut gegen das Coronavirus. Guido Winkmann arbeitet beim Landeskriminalamt, wo er sich unter anderem mit Themen wie Schrottimmobilien, Sozialleistungsbetrug oder Bandenkriminalität beschäftigt. Lauter Themen, mit denen sich ein Landrat auskennen sollte, findet er.