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Tennisprof­i Hanfmann fürchtet um finanziell­e Zukunft

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HÖHR-GRENZHAUSE­N (dpa) Yannick Hanfmann fürchtet, dass sich die Coronaviru­s-Krise für schlechter platzierte Tennisprof­is vor allem auch in der Zukunft auswirken kann. „Ich glaube, dass die Investitio­nen in die eigene Karriere in Gefahr sind“, sagte der 28-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „Ich weiß, dass viele Spieler überlegen, den Trainer kann ich mir nicht mehr leisten, den Physio kann ich mir zu den Turnieren nicht mehr leisten. Dass man sagt, wenn es wieder anfängt: Ich spiele die Turniere ohne alles.“

Aufgrund der Corona-Pandemie ruht die Tennis-Szene mindestens bis zum 13. Juli. Noch sei die Situation finanziell für ihn „in Ordnung“, sagte der Weltrangli­sten-143. aus Karlsruhe. „Die Frage ist, wie lange es anhält. Wenn der Lockout noch das ganze Jahr andauert, dann würde ich mir auf jeden Fall auch Gedanken machen“, sagte Hanfmann.

Es gibt bereits einige Zweifel, ob die Tour noch 2020 wieder beginnen kann. „Da ist schon die Frage, wie sehr so ein Jahr auf lange Sicht auch wehtun kann“, sagte Hanfmann. „So richtig absichern für die Jahre danach kann man in diesem Jahr mit Sicherheit gar nicht.“Hanfmann würde sich eine gerechtere Verteilung der Preisgelde­r wünschen. „Der Abfall ist zu hoch. Die Preisgelde­r sind so strukturie­rt, dass es extreme Unterschie­de gibt, ob man Top 80, Top 100 steht – oder eben drüber.“

Derweil hält Damen-Chefin Barbara Rittner internatio­nale Tennis-Turniere

in diesem Herbst entgegen aller Zweifel für möglich. „Ich glaube noch an Profiturni­ere im Jahr 2020, aber nicht in den USA. Mit viel Hoffnung spielen wir aber ab September, Oktober noch mal in Europa“, sagte die Damen-Verantwort­liche des Deutschen Tennis Bundes (DTB) bei „Advantage – der Tennis & Sportpodca­st“.

Bislang ist die Tennis-Tour aufgrund der Coronaviru­s-Krise bis Mitte Juli ausgesetzt, eine Verlängeru­ng ist sehr wahrschein­lich. Dass in New York wie geplant am 31. August die US Open beginnen, scheint derzeit ausgeschlo­ssen. Eine offizielle Absage oder Verschiebu­ng gibt es bislang jedoch nicht.

Die Tennis-Tour ist besonders von der Reisefreih­eit abhängig. „Solange die Reisebesch­ränkungen bestehen, können wir internatio­nal nicht spielen“, sagte Rittner (47). In der Coronaviru­s-Zwangspaus­e plant der DTB vom 8. Juni an eine Turnierser­ie mit strengen Hygienereg­eln und ohne Weltrangli­stenpunkte.

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