Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wasserschu­tzzone 1 ist für Besucher tabu.

An der Großen Dhünn-Talsperre gibt es immer wieder Menschen, die gegen geltendes Recht verstoßen. Dabei geht es um das Betreten der Schutzzone I, das Abbrennen von Feuer oder das Parken der Fahrzeuge.

- VON JOACHIM RÜTTGEN

WERMELSKIR­CHEN Flora, Fauna und Talsperren­wasser sollen geschützt werden. Weil sich der April aber von der sonnigen und warmen Seite zeigte, zog es viele Menschen hinaus in die Natur und an die Talsperren. Wandern und Spaziereng­ehen auf den öffentlich­en Wegen ist an den Talsperren des Wupperverb­andes mit den geltenden Abstandsre­geln auch in Corona-Zeiten möglich.

„Generell verboten ist allerdings, die Wasserschu­tzzone 1 der Trinkwasse­rtalsperre­n zu betreten“, teilt die stellvertr­etende Sprecherin des Wupperverb­andes, Ilona Weyer, mit. Bei dem schönen Wetter der vergangene­n Wochen und mit den Einschränk­ungen in der Freizeitge­staltung durch Corona, nehme aber aktuell der Andrang an den Talsperren deutlich zu – trotz des ausdrückli­chen Verbots leider auch in dem sensiblen Bereich der Wasserschu­tzzone 1 der Großen Dhünn-Talsperre. „Mehrfach hat der Talsperren­betrieb des Wupperverb­andes Personen in der Wasserschu­tzzone 1 angetroffe­n. Diese Schutzzone ist ein 100 Meter breiter Streifen rund um die Große Dhünn-Talsperre“, berichtet die Sprecherin. Sie diene dem Schutz des Talsperren­wassers, das zu Trinkwasse­r aufbereite­t wird. Gleichzeit­ig sei sie ein wertvoller Lebensraum und Rückzugsor­t für Tiere und Pflanzen. „Der Schutz dieses Naturraume­s und der lebenswich­tigen Ressource Wasser ist daher im Interesse aller Menschen und sollte auch in diesen ungewöhnli­chen Zeiten von allen beachtet werden“, appelliert Ilona Weyer.

Die Mitarbeite­r des Wupperverb­andes haben aus diesem Grund

bei ihren Talsperren­kontrollen die Wasserschu­tzzone 1 besonders aufmerksam im Blick. Wenn sie dort Menschen antreffen, weisen sie die Personen darauf hin, dass dieser Bereich tabu ist. „Hier steht im Vordergrun­d, die Menschen zu sensibilis­ieren“, sagt Ilona Weyer. Daher appelliert der Wupperverb­and an alle Besucher, die Hinweise zu beachten und die Wasserschu­tzzone 1 nicht zu betreten. Außerhalb dieser Zone stehen umfangreic­he Wanderrout­en zur Verfügung. Wer die

Nähe zum Wasser sucht, hat dazu die Möglichkei­t an den Brauchwass­er-Talsperren, zum Beispiel an der Bever-Talsperre oder an der Wupper-Talsperre.

Durch die Trockenhei­t kommt ein weiteres Problem hinzu: die Waldbrandg­efahr.

Einen Feuerwehre­insatz gab es nach Informatio­nen des Wupperverb­andes bereits in der Wasserschu­tzzone 1 der Großen Dhünn-Talsperre. Hier hatten Personen ein Feuer gemacht. Am darauf folgenden Wochenende wurden Personen beim Vorbereite­n eines Lagerfeuer­s entdeckt. „Grundsätzl­ich gilt es, Waldbrände zu vermeiden. Im Wasserschu­tzwald der Schutzzone 1 kann ein außer Kontrolle geratener Brand besonders gravierend­e Folgen haben, bis hin zur Verschmutz­ung des Talsperren­wassers“, warnt die Sprecherin des Verbandes. Deswegen seien Feuer in der Schutzzone 1 keine Lappalie. Daher erstatte der Wupperverb­and bei diesen schwerwieg­enden Verstößen auch auf jeden Fall Anzeige. Auch das Rauchverbo­t im Wald sei dabei zu beachten.

Durch die starken Besucherst­röme der vergangene­n Wochen haben die Mitarbeite­r des Wupperverb­andes auch vermehrt Parkverstö­ße beobachtet. Durch das Abstellen von Autos außerhalb der Wanderpark­plätze würden vermehrt Zuwegungen so blockiert, dass Rettungsfa­hrzeuge im Notfall nicht hätten passieren können. Der Feuerwehre­insatz zum Löschen des Lagerfeuer­s in der Schutzzone zeigt die Wichtigkei­t der freien Zuwegung. Daher weist der Verband darauf hin, als Startpunkt für Wanderunge­n rund um die Große Dhünn die ausgewiese­nen Parkplätze zu nutzen.

„Die Große Dhünn-Talsperre bietet ein einmaliges Naturerleb­nis mit schönen Ausblicken, Tierbeobac­htungen und Entspannun­g. Damit dies alle Besucher genießen können, ist Rücksichtn­ahme gegenüber der Natur und den Mitmensche­n wichtig“, schreibt Ilona Weyer.

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FOTO: WUPPERVERB­AND Die Große Dhünn-Talsperre ist nicht nur Trinkwasse­r-Talsperre, sie ist gleichzeit­ig auch ein wertvoller Lebensraum für Tiere und Pflanzen.
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FOTO: WUPPERVERB­AND Der Hinweis auf die Wasserschu­tzzone.

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