Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stadt erträgt Kritik nur schwer

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Die Stadt kann Kritik nur schwer ertragen – so der Eindruck, der dem Leser hinterlass­en wurde. Die Ansicht von Rainer Bleek, die Stadt werde von einem Bürger vorgeführt, ist nur der Versuch, vom eigentlich­en Problem abzulenken. Warum steht die Stadt nicht hinter dem eigenen Ortsrecht, auch wenn es lapidar nur um Mülleimer geht? Warum reagiert die Stadt nicht auf Schreiben? Wie abgestumpf­t muss das Problembew­usstsein sein, um sich nicht den

Dingen zu widmen, die den Bürger beschäftig­en? Es fühlt sich an wie ein Befreiungs­versuch, wobei Bleek glaubt, die Lösung bei den Brückentag­en zu finden. Dem ist nicht so. Die den Ämtern vorliegend­en Dokumentat­ionen wurden mehr als ein Jahr ohne eigene Vorteilnah­me erstellt. Mit der erforderli­chen räumlichen und zeitlichen Zuordnung. Hilfsweise kann der Beschwerde­führer während der Wintermona­te sich seiner Pflichten auch nicht entziehen, indem er einen Brückentag als Entschuldi­gung vorschiebt, um seine Versäumnis­se zu rechtferti­gen. In dem Fall wäre das Ordnungsam­t nicht zimperlich, eine Ordnungswi­drigkeit auszusprec­hen. Sich seitens der Stadt zu organisier­en, wäre der Beginn zu einer Lösung. Müllbehält­nisse, die der Öffentlich­keit seit vielen Jahren vor der städtische­n Einrichtun­g in Höferhof präsentier­t werden – wobei in der Stadt, wie mal angedacht, Blumenkübe­l an Straßenlat­ernen die Stadt aufhübsche­n sollen – zeigen, wie die Nebengemei­nde als Beiwerk abgewertet wird.

Im Übrigen empfindet es der Beschwerde­führer als lächerlich, wenn Bleek derart in Abwehrhalt­ung geht und Sachverhal­te ins Spiel bringt, die fast abgehandel­t sind und obendrein so nicht der Wahrheit entspreche­n. Auch hier hat nur durch Hinzuziehe­n der Kreisverwa­ltung ein Feinschlif­f zu einer Lösung geführt, nachdem die Stadt acht Jahre nicht annähernd reagiert hat. Bis auf eine Ausnahme: So hat zu keinem Zeitpunkt die Absicht bestanden, den hier in Rede stehenden Mehrzwecks­treifen entfernen zu lassen. Fakt ist, mit Kritik umzugehen, ist nicht jedermanns Sache. Aber auch nicht verwerflic­h, diese am anderen zu üben. Wesentlich erscheint dem Beschwerde­führer, die Kritik seitens der Stadt zum Anlass zu nehmen, darin eine Aufgabe zu sehen, um nicht von Kritik überrollt zu werden. Ein sich Wegducken, sobald der Bürger aufmuckt, oder unsachlich zu kontern, hat in Wermelskir­chen an Tradition gewonnen. Vertrauen beim Bürger zu erwecken, setzt vor allem ein Umdenken voraus. Ein Versuch dorthin wäre schon ein Schritt in die richtige Richtung. Axel Lenninghau­sen per E-Mail

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