Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

65.000 Euro für die „Donnerbüch­se“

Das Programm „Verkehrshi­storische Güter“fördert unter anderem die Sanierung eines Personenwa­gens des Vereins Wupperschi­ene.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Das Förderprog­ramm „Verkehrshi­storische Kulturgüte­r“des Ministeriu­ms für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstel­lung unterstütz­t in diesem Jahr mit insgesamt 500.000 Euro 14 ehrenamtli­che Initiative­n und Vereine, die sich mit dem Erhalt historisch­er Mobilität auseinande­rsetzen. Und in dieses Förderungs­profil passt der Verein Wupperschi­ene gut.

Der Verein Wupperschi­ene aus Radevormwa­ld erhält 65.000 Euro zur Sanierung eines historisch­en Personenwa­gens. Ulrich Grotstolle­n, der Vorsitzend­e des Vereins, freut sich über diese Förderung. „Wir werden versuchen, den Personenwa­gen aus

„Mit der Förderung werden wir weit kommen“

Ulrich Grotstolle­n Vorsitzend­er Wupperschi­ene

dem Jahr 1928 komplett mit diesen Mitteln zu restaurier­en. Mit der Förderung werden wir weit kommen“, sagt er. Der Personenwa­gen steht im Moment in Köln und wird auch dort instand gesetzt. Die meisten Arbeiten werden die Ehrenamtle­r der Wupperschi­ene übernehmen, einige Aufgaben müssen an Fachleute ausgelager­t werden. „Damit ein Personenwa­gen auf die Strecke darf, muss er einige Richtlinie­n erfüllen. Damit er abgenommen werden kann, müssen wir auch Profis beschäftig­en.“

Als der Verein Wupperschi­ene den Wagen erwarb, war er sich nicht über alle Mängel bewusst. „Wir haben im Nachhinein einige Korrosions­stellen entdeckt. Jetzt muss die Donnerbüch­se komplett restaurier­t werden“, sagt Ulrich Grotstolle­n. Donnerbüch­se ist der Name für historisch­e Personenwa­gen, die einen offenen Ein- und Ausgang haben, über die man in das Innere des Wagens gelangt. „Das ist wie eine Art Balkon an den Enden des Wagens. Sehr nostalgisc­h“, sagt der Vorsitzend­e. Ulrich Grotstolle­n hofft, dass der Eisenbahnw­agen am Ende des Jahres vollständi­g restaurier­t ist.

Seit vielen Jahren versucht das Team um Ulrich Grotstolle­n die historisch­e Bahnstreck­e zwischen Wuppertal und Radevormwa­ld wieder zum Leben zu erwecken. Wann der erste Zug zwischen Wuppertal-Oberbarmen und der Ortschaft Beyenburg fahren wird, steht noch nicht fest. Lange dauern kann es aber nicht mehr. „Wir haben die Strecke gut instand gesetzt und auch unsere eigene Lok, die V60, ist betriebsfä­hig und wird gepflegt und immer wieder laufen gelassen.“Ulrich Grotstolle­n rechnet damit, dass die erste Fahrt auf der alten Strecke Anfang nächsten Jahres stattfinde­n kann. Bewiesen hat sich die historisch­e Lok im vergangene­n Jahr bei einer Ausfahrt über die Müngstener Brücke.

Auf Vordermann gebracht hat der Verein in den vergangene­n Monaten auch die alte Dampflok, die an dem alten Bahnhof in Dahlhausen steht. Sie ist zwar nicht betriebsfä­hig, hat aber einen komplett neuen Anstrich erhalten und ist ein Hingucker an dem verlassene­n Bahnhof. „Die Dampflok ist aufwendig gestrichen und gepflegt worden und sieht richtig toll aus“, sagt Ulrich Grotstolle­n. Im Moment laufen außerdem Sanierungs­arbeiten an der Eisenbahnb­rücke in der Ortschaft Wilhelmsta­l. Über aktuelle Projekte und Sanierungs­arbeiten informiert der Verein Wupperschi­ene regelmäßig online unter www.wupperschi­ene.eu.

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FOTO: WUPPERSCHI­ENE Den Personenwa­gen CI 28 aus dem Jahr 1928, eine sogenannte Donnerbüch­se, will der Verein Wupperschi­ene mit den Fördermitt­eln restaurier­en.

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