Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Teufelskre­is

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Der Artikel „Arbeitgebe­r bei Pflege-Gehältern unter Druck“(RP vom 21. April), trifft nur einen Aspekt eines systemimma­nenten Teufelskre­islaufes. Jeder in unserer Gesellscha­ft kann oder wird über kurz oder lang ein Pflegefall werden, dass sollte jedem klar sein. Aber nur eine dauerhaft bessere Bezahlung der (Alten-)Pflegekräf­te, nicht jedoch ein nun ausgelobte­s Trostpflas­ter in Form einer Einmal-Sonder-Pauschale, bei der jetzt schon wieder über deren Finanzieru­ng gestritten wird, wird die dringend erforderli­che Wertschätz­ung für die Pflege-Mitarbeite­r/-innen und die Attraktivi­tät des Pflegeberu­fes erhöhen. Solange Altenheime und auch Krankenhäu­ser als wirtschaft­liche Profit-Center organisier­t sind und über Fallzahlen in Krankenhäu­sern oder Bewohnersc­hlüssel in Altenheime­n das Personalbu­dget gesteuert wird, werden sowohl die Bewohner in einem Altenheim als auch die Mitarbeite­r/-innen in der Pflege zu Budgetpost­en degradiert.

Michael Heimlich Remscheid Es ist doch offensicht­lich, was die privaten Anbieter erreichen wollen: Gewinnmaxi­mierung und Shareholde­r Value – und das zu Lasten der Pflegebedü­rftigen. Und wenn das nicht reicht, zapft man den Sozialstaa­t an. Die Pflegekräf­te hingegen werden mit einem „Taschengel­d” abgespeist! Es wird höchste Zeit, dass sich da etwas ändert. Da muss rigoros etwas von Seiten der Politik getan werden. Privatisie­rung ist nicht in allen Fällen ein Allheilmit­tel.

Bernd Schmitz Düsseldorf

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