Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Das Glasfaserkabel im Keller ist nur „ein toter Stummel“
HÜCKESWAGEN (büba) Ein Glasfaserkabel im Haus, das turboschnelles Internet verspricht, und es ist nicht zu nutzen? Frank Brunzel kennt das. Denn der Anwohner von der Islandstraße hat seit mehreren Jahren das Glasfaserkabel im Keller seines Hauses liegen, doch die Daten fließen weiterhin über Kupfer. Zwar erreicht Brunzels Internet eine Geschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde, doch er würde gerne die volle Bandbreite des Glasfaserkabels nutzen, das deutlich höhere Geschwindigkeiten zulassen würde. Die Telekom, bei der er Kunde ist, winkt jedoch ab: „Das sei kein Kabel von ihr“, gibt der Hückeswagener die Antwort des Telekommunikationsunternehmens wieder. Also bleibt „der kleine Stummel im Keller“weiterhin tot.
„Unsere Recherche haben ergeben, dass der Glasfaseranschluss (...) dem regionalen Energieversorger BEW gehört“, teilt Michaela Weidenbrück vom Group Services der Telekom auf Anfrage mit. Der Hückeswagener müsste sich somit für die
Nutzung des Glasfaseranschluss direkt an BEW wenden. „Von der Telekom könnte Herr Brunzel einen Anschluss mit einer Geschwindigkeit von 250 Mbit/s erhalten.“, versichert sie. Mittlerweile habe die Telekom direkt Kontakt mit Brunzel aufgenommen und ihm die verschiedenen Anschlussvarianten erklärt.“
Sonja Gerrath, Pressereferentin der BEW, bestätigt, dass das Glasfaserkabel von der Bergischen Energie- und Wasser-GmbH verlegt worden war. Bei den Bauarbeiten der Innenstadt 2016 habe sie Glasfaserleerrohre mitverlegt, um zukünftige Straßenaufbrüche zu vermeiden. „Dies hat aber nichts mit dem derzeitigen Ausbau der geförderten Außenortschaften zu tun“, stellt sie klar. Es sei im Interesse der BEW, dass bereits verlegte Leerrohre im Innenstadtgebiet mit an das Glasfasernetz anzuschließen. „Dies wird allerdings aufgrund der Trassenführung und der vorhandenen Tiefbaukapazitäten frühestens Ende 2021 möglich sein“, betont Sonja Gerrath.