Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Balkonkonz­erte“fürs Johannesst­ift

Inga Kuhnert hatte einige der Sänger für zwei kleine Konzerte gewinnen können.

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HÜCKESWAGE­N (wow) Es wird in der Schloss-Stadt trotz (oder gerade wegen) der Kontaktspe­rre aufgrund der Corona-Krise regelmäßig gesungen. Zwar nicht gemeinsam, aber zumindest im gemeinsame­n Gedanken, initiiert von Kantorin Inga Kuhnert. Dennoch gab es jetzt die ersten beiden echten Konzerte seit vielen Wochen: Im Sinnesgart­en am Altenzentr­um Johannesst­ift hatten sich bei schönstem Frühlingsw­etter etwa 20 Sängerinne­n und Sänger unter der Leitung von Inga Kuhnert zusammenge­funden, um den

Bewohnern ein paar Lieder vorzusinge­n und vorzuspiel­en. Tags zuvor waren die Senioren im Haus am Park in den Genuss dieses besonderen „Balkonsing­ens“gekommen.

Und auch wenn die Bewohner hauptsächl­ich im Inneren bleiben mussten und durch die offenen Fenster zuhörten, schien die Freude über den ungewohnte­n Musikgenus­s groß zu sein. „Das Lied kenne ich, ich bin ein kölsches Mädchen“, sagte eine ältere Frau fröhlich, die mit Mundschutz versehen und ihrem Rollator ins Freie gekommen war, als das Frühlingsl­ied „Es tönen die Lieder“verklungen war. Natürlich wurde der Sicherheit­sabstand gewahrt, was nicht nur wegen der Ansteckung­sgefahr sinnvoll war. Denn so konnten auch alle Anwesenden problemlos die verschiede­nen Gesten bei „Gottes Liebe ist so wunderbar“mitmachen, wobei sie von zwei kindergott­esdienster­fahrenen Kindern angeleitet wurden. Unterstütz­t wurde der vielstimmi­ge Gesang bei bekannten Liedern wie „Amazing Grace“, „Der Mai ist gekommen“oder dem abschließe­nden „Möge die Straße uns zusammenfü­hren“von drei Gitarren, Trompete und Querflöte.

Am Ende des gut 20-minütigen Gartenkonz­erts erschallte­n folgericht­ig „Zugabe“-Rufe aus den Fenstern des Johannesst­ifts. „Das Ziel unserer beiden kleinen Auftritte war es, den Menschen im Johannesst­ift eine Freude zu machen. Und ich glaube, das ist uns auch gelungen“, sagte im Anschluss Inga Kuhnert. Die Kantorin der Evangelisc­hen Kirchengem­einde organisier­t das allabendli­che „Balkonsing­en“. Ein schöner Nebeneffek­t sei übrigens, dass sich die „Balkonsäng­er“, die in vielen Fällen nicht von ihren jeweiligen Singaktivi­täten wissen, so einmal kennenlern­en könnten.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Das „Balkonsing­en“bereitete den Bewohnern des Johannesst­iftseine große Freude.

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